Dragonhearts in Hardtberg

17./18. September 1999 – Hardtberg, ein verrücktes Wochenende

 

Dieses mal hatten Ute und ich etwas vor, das sogar für unsere Verhältnisse als verrückt zu bezeichnen ist. Wir düsten nämlich für drei Kämpfe Richtung Österreich. Am Freitag abend um 20.00 Uhr ging es los. Wir hatten warme Schlafsäcke eingepackt, Sachen zum Wechseln, eine Flasche Leitungswasser für die Morgentoilette und jede Menge gute Laune.

Die Fahrt war ganz gut, keine Staus, aber natürlich auch sehr anstrengend, weil lang. Beim ersten Tankstopp, dann auch die erste Abwechslung. Ehrlich, wir tankten ganz normal (aber mit welchem Gefährt). Ein Auto hält, zwei Männer schauen, fahren weiter, stoßen zurück, winken und fahren hupend weiter. Wir haben bis heute keine Ahnung wer das war.

Die zwei Nürnberger erreichten Hadtberg am sehr frühen Morgen des Samstags um 02.30 Uhr. Erst stellten wir das Auto ab um zu gucken ob wir hier eigentlich auch richtig sind. Kein Plakat das auf eine Wrestling-Veranstaltung hinweist, dann, ganz klein doch ein Hinweis.

Wir stellten das Gefährt in der dunkelsten Ecke des Platzes ab, Schlafstellung eingenommen und – RUHE!!!!!!!!!!!!

Erwachen am nächsten Morgen wegen dringender Bedürfnisse, vor allem bei Ute. Nur ergab sich ein Problem – die Wachleute – die auch über uns während der Nacht wachten – waren noch immer da. Sie wurden dann aber zum Glück abgeholt und Ute konnte endlich raus. Umgekleidet und frisch gemacht, oder war es umgekehrt? Und dann die Frage was stellen wir bis zum Nachmittag an.

Wir beschlossen uns erst einmal in die Stadt aufzumachen und was soll ich sagen, wir fielen schon auf den ersten Metern wieder auf.

In Österreich scheint es doch tatsächlich keine Rüschenblusen zu geben, jeder schaute auf Ute, wir hätten Eintritt verlangen können.

Typische Beschäftigung, wir kauften ein, aber zum Glück gab es hier keinen Blusenstand, so wie in Hannover, sonst wären wir wohl nicht rechtzeitig zur Veranstaltung zurückgekommen. Wobei mir der Rückweg extrem lange erschien und dazu war es dann auch noch sehr warm.

Nun wurde es spannend, besonders für mich, da ich Joe wiedersehen würde. Wir gingen in das Zelt und die ersten die uns über den Weg liefen waren Franzl und Ulf. Franzl teilte uns dann auch gleich mit, daß er unser Auto bereits gesehen hätte und fragte ob nur wir beide hier wären. Nach einem kurzen Händeschütteln beschlossen Ute und ich unsere notwendigen Sachen aus dem Auto zu holen.

Und nun ..... – kam der schönste Augenblick für mich an diesem Wochenende - ...

ein schwarzer Mercedes fuhr vor ... und Otto Wanz stieg aus. Wir liefen langsam zu ihm hin um ihn zu begrüßen ... mir blieb beinahe das Herz stehen ... denn nun stiegen noch zwei Herren aus, erst Joshi, den kannten wir schon aus Hannover und dann ...

... Joe !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ute dachte schon ich wäre gar nicht mehr da, oder ich würde umfallen.

Joe schaute zuerst Ute an, dann mich und überlegte. Dann lächelte er und sagte: "Hello". Oh Mann, ich war total weg, er wußte noch wer wir waren und das nach fast einem Jahr. Nun begrüßten wir aber Big Otto der sich sehr freute uns zu sehen und sich gleich erkundigte, wo wir den geschlafen hätten und ob das nicht zu kalt gewesen wäre. Ich glaube mal, daß er es ganz toll fand, daß wir für diese Veranstaltung so weit gefahren sind.

Zum ersten Mal saßen wir zwischen Veranstalter und Wrestlern. Ute erzählte von Hannover, was da so passierte, wie man uns behandelte und was uns nicht gefiel. Alle waren mucksmäuschenstill und hörten zu. Wir konnten auch erleben wie ein Ring aufgebaut wird und wie fleißig unser Didi sein kann. War echt interessant aus wie vielen Teilen so ein Ring besteht und bis er endlich aufgestellt ist. Und für alle die Didi nicht mögen, einen tollen Body hat er!!!

Ulf unterschrieb alle vorgelegten Fotos und meinte Michi käme auch noch.

Gegen 15.00 Uhr meinte Ute, gehen wir doch mal weiter nach vorne an den Ring. Also, so nah am Ring saßen wir auch noch nicht. Gespannt warteten wir wer wohl gegen wen antritt und Ute hatte mal wieder recht, der erste Kampf war

Ulf Hermann gegen Joe X-Legend

NEIN, DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN, WARUM GERADE DIESE BEIDEN!!!!!!! Aber nach kurzer Zeit entschied ich mich doch und ich war für Ulf, schon deshalb weil Joe ein Heel werden soll.

Und Ulf gewann dann auch einen sehr guten Kampf.

Franzl Schuhmann gegen Joshi

Also, dieser Joshi überraschte uns doch sehr, der kann reden und schimpfen!!!! Es war eine Freude wie er schimpfte, wenn auch keiner verstand was er eigentlich sagte. Franzl konnte trotzdem gewinnen, ach was freute sich Ute.

Nach einer Pause von 10 Minuten folgte ein Tag-Team Kampf

Franzl/Ulf gegen Joe/Joshi

Dies war ein Match das wohl in die Wrestling-Geschichte eingehen wird, denn es war das erste Mal, daß ich Ute weinen sah.

Es war so komisch, was besonders unser Didi da ablieferte, etwas unvergleichliches. Es begann damit, daß Joe Didi mit dem Stiefel erwischte anstelle von Franzl. Hierauf zog Didi die gelbe Karte und verlor dabei die rote Karte, die Franzl an sich nahm, was Didi zunächst jedoch nicht bemerkte. Als er sein Mißgeschick bemerkte und die rote Karte zurück haben wollte fiel er doch recht unglücklich zwischen den Seilen aus dem Ring direkt auf Big Otto, der sich auch nicht zurückhalten lassen wollte und auf Didi einschlug.

Nachdem dann wieder alle im Ring waren und Didi Joe zum Sieger erklären wollte zog Franzl die rote Karte und ausnahmslos alles lachte.

Sieger daraufhin Ulf und Franzl

Es war köstlich und schon deshalb hat sich der Weg gelohnt. Während der Veranstaltung traf auch ein uns wohl allen bekannter junger Mann ein, Michael Kovac. Er kam später auch zu uns und wir unterhielten uns eine ganze Weile vor allem auch wegen seiner Fanartikel. So lernten wir auch Marion kennen, die uns versprach eine Zeitschrift zuzuschicken.

Nachzutragen wäre noch, daß auch unsere "kleinen" Wrestler aus Landau da waren, aber unsere Fotos in Nürnberg, schade.

Es gab natürlich noch Autogramme, ich wartete erst einmal auf Joe. Als er auftauchte ging ich gleich los mit meinen Fotos und dem Geschenk. Ich war auch bald an der Reihe, er grinste, weil ich doch einiges an Fotos hatte und er fragte nur bei jedem, wo das gewesen sei. Dann gab ich ihm sein Geschenk und er bedankte sich auch artig in deutsch und ich wollte schon gehen, als er mich am Arm festhielt. Ich dachte nur oh nein, was will er denn jetzt, war ich doch froh, daß er in englisch nicht viel gesagt hatte. Er zeigte auf mein T-Shirt und krempelte dann seine Hose hoch um mir exakt die selbe Figur auf seiner Unterhose zu präsentieren. Na toll, nun weiß ich auch noch was er für Unterwäsche trägt. Ich sagte dann jedenfalls noch ganz schnell Tschüss bis Bremen um noch einen recht fragenden Blick zu erhaschen. Ja, wir werden auch 10 Tage lang in Bremen sein.

Nachdem dies alles erledigt war und wir unsere Getränke geleert hatten hieß es Abschied nehmen, es lagen ja immerhin noch 7 Stunden Heimfahrt vor uns. Zuerst artig bei Big Otto, dann weiter zu Ulf und Michi, die eine Stärkung zu sich nahmen. Michi bekam noch etwas Süßes für seine Mühen und wir deckten uns noch schnell mit Vorräten für die Fahrt ein. Hatten wir doch vor lauter Aufregung ganz das Essen vergessen.

Morgens gegen 06.00 Uhr waren wir dann wieder im Heimatlichen Nürnberg und fielen wie tot in die Betten. Als ich aufwachte war Ute schon wieder zur Arbeit.

Liebe Ute, es war toll, daß wir dort waren.

Karin