ACW - "War of the Champions"
am 27. September 2003
im ACW-Sportpark in Weinheim
Anfahrt: Wie üblich bis zur Landesgrenze von Baden Württemberg etwas beschwerlich dank fehlendem LKW-Überholverbots. Nachdem nicht jeder von uns mit einen arbeitsfreien Samstag gesegnet war konnten wir erst kurz nach 16:00 Uhr losfahren und zählte natürlich jede Minute bis zum Einlass - und waren dementsprechend alles andere als begeistert von "Verkehrsbehinderungen" jeglicher Art - vor allem wenn man wegen einer "Baustelle" 12 Kilometer im Schneckentempo zu fahren hat und die sogenannte "Baustelle" nur aus Hütchen auf dem Seitenstreifen besteht - sind die Typen von der Autobahnmeisterei eigentlich nur noch besoffen??? Die restliche Fahrt verlief relativ unspektakulär. John Bent und ich ärgerten uns nur beim Rasthof Hardtwald, nachdem wir uns dort mit belegten Brötchen zufrieden geben mussten und bei unserer Weiterfahrt feststellten, dass keine 50 Meter weiter ein Bürger King steht - manchmal sind wir einfach unschlagbar :-).
Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Einlass an der Halle an. Drinnen wusste man wie üblich nicht, welche Hand man zuerst schütteln sollte. Auch für Gesprächsstoff war gesorgt - fragte man sich doch, welche Kämpfe am heutigen Abend stattfinden nachdem die Informationen für ACW-Verhältnisse so spärlich wie noch nie gesät waren.
Kurz nach Showbeginn kam Eric Schwarz zum Ring und gab im wohl kürzesten Statement seiner Karriere bekannt, dass er aufgrund einer Verletzung im Ellbogen seinen Titel nicht verteidigen kann - und schwups war er auch schon wieder verschwunden. Irgendwie ein sehr eigenartiger Auftritt, denn wozu ist er dann überhaupt gekommen?
Im (ersten) Match der "Debütanten" besiegte Lexus in einen langweilig anzusehenden K(r)ampf Robert Riggs. Auch wenn Lexus von Michael Kovac trainiert wird war das wohl der schlechteste Opener den man jemals bei der ACW sah. Da beide nicht mit den Publikum arbeiteten blieb dieses auch sehr still - bis auf ein paar "Thorsten-Fritz-Chants". Lexus sollte vielleicht einmal lernen mit seinen Wrestlinggegner zu arbeiten statt auf seinen eigenen Stolz zu bauen. (Hey Michi - kannste ihm das mal beibringen????)
Ahmed Chaer konnte Steven Keyne durch Countout besiegen. Man merkte Ahmed seine Verletzungspause an denn er kam nicht so richtig ins Match wobei auch Steven Keyne aus mehreren Gründen kein leichter Gegner ist.
Im Damenmatch und gleichzeitig mit Abstand stärksten Kampf des Abends gelang Wesna der Pin an Blue Nikita nach einen spektakulären und technisch visierten Fight. Hier kam zum ersten mal während des Abends teilweise richtig Stimmung auf. Wenn bei einer Veranstaltung das Damenmatch als Match des Abends bezeichnet wird kann man sich das Niveau der anderen Kämpfe vorstellen.
Im unspektakulären FWA-Gastmatch siegte Jack Xavier gegen den ´Duke of Danger´. Für FWA-Verhältnisse war das eher ein schwacher Kampf - aber der erste des Abends, wo sich Wrestler mit dem Publikum beschäftigten.
Michael Kovac konnte seinen German Titel gegen Rob Harper verteidigen. Kovac verlor das Match jedoch durch DQ. Zuerst griff Colossus zugunsten von Harper ein. Dies ließ Referee Norbert Pusch noch durchgehen. Doch den Save von Eric Schwarz "belohnte" Pusch mit der DQ. Schwarz und Kovac forderten Harper und Colossus zu einem Tag Team Match am selben Abend. Dieses Match wurde ihnen nach der Pause auch bewilligt, allerdings mit der Auflage, dass alle Titel auf dem Spiel stehen würden. Schwarz und Kovac gingen auf diesen Deal ein. Für die Zuschauer eine etwas seltsame Wende, denn Anfangs hatte Schwarz noch herumgetönt dass er seine Verletzung im Ellbogen ausheilen lassen möchte bevor er wieder in den Ring steigt.
Master J verteidigte den Cruiserweight Titel in einen sehr schönen Match erfolgreich gegen Mr. Boombastic - die beiden sind einfach genial wenn sie gegeneinander antreten. Bombastic lobte Master-J in hohen Tönen und schickte ihn noch mal zum Entrance um den Fans zum zweiten mal in den Genuss seines Einzugs kommen zu lassen. Doch zu diesen Einzug wurde - passend zur Körpergröße von Master-J - das Schlumpflied gesungen, wobei Teile der Zuschauer mitsangen ;-). Als Master-J endlich im Ring stand zog Bombastic einen Maßstab raus und maß nach, ob Master-J überhaupt die geforderte Mindestgröße zum Wrestling hat. Als Master-J Blackhart mit der Kamera hantieren sah, poste er vor ihr und forderte er sie auf ein Bild von ihm zu machen, doch die Digicam steht offensichtlich nicht auf Schlümpfe, denn sie ging (wie üblich) nicht los - die Digitaltechnik ist in schwach beleuchteten Umgebungen mehr Fluch als Segen, denn dadurch entgingen uns viele gute Schnappschüsse.
Ebenfalls erfolgreich konnte Flying Dragon seinen GWF Berlin Titel gegen Aykut verteidigen. Es scheint nicht der Tag der Berliner gewesen zu sein - anscheinend steckte ihnen die lange Fahrt in den Knochen denn von Flying Dragon ist man eigentlich bessere Matches gewohnt.
Im Main Event gewannen Eric Schwarz und Michael Kovac durch Disqualifikation gegen Rob Harper und Colossus. Zur DQ kam es als Kovac draussen mit Tape an einer Ringecke gefesselt wurde und Harper und Colossus nicht von Schwarz zu trennen waren. Referee Diether Budig blieb nichts außer der DQ. Danach forderte Schwarz Harper und Colossus zu einem weiteren Match bei Wild Christmas. Als Partner wünschte er sich niemand geringeren als seinen gesperrten Erzfeind Big Tiger Steele. ACW Comissioner Treu war damit trotz Protesten des EWC Comossioners Hadamek einverstanden. Alles in allem ein sehr fragewürdiger Mainevent bei dem Kovac den größten Teil der Zeit Prügel kassierte.
Über die Heimfahrt kann ich nicht allzu viel schreiben, nachdem ich die meiste Zeit über geschlafen hab´. Hellwach wurden wir allerdings alle, nachdem der komplette Autobahnverkehr plötzlich durch einen Rasthof geleitet wurde wo ca. 30 Polizisten die Verkehrsteilnehmer mit einer Fahrzeugkontrolle beglückten (...fragt mich nicht wie er hieß - war ein Rasthof vor Crailsheim...). Aber der nette Mann im Grün-Look mit der umgehängten Maschinenpistole winkte uns durch. Anscheinend hielt er uns für harmlose Irre - also Wrestlingfans eben ;-). Wir waren mehr als dankbar, denn wer möchte schon ernsthaft mitten in der Nacht bei winterlichen Temperaturen eine Fahrzeugkontrolle über sich ergehen lassen. Nachdem sich der Adrenalinspiegel wieder beruhigt hatte fiel ich wieder zurück ins Tal der Träume.
Bis zur Ausfahrt Roth schlief ich dann erst einmal den Schlaf des mehr oder weniger Gerechten. Ab da blieb ich wach, denn es konnte ja nicht mehr allzu lange dauern bis wir John Bent und später Petra abgesetzt hatten um kurz darauf dem heimatlichen Bett entgegenzusteuern. Aber manchmal ist es eben Wunschdenken, denn von Roth in Richtung Neumarkt bzw. Freystadt war´s eine halbe Weltreise - ich dachte schon, wir kommen niemals dort an. Nachdem wir John in seiner Heimat abgesetzt hatten machten wir uns bereits um 2:30 Uhr auf den Heimweg. Irgendwann weit nach 3:00 Uhr rollten wir in die Tiefgarage des Dragonheart-Rechenzentrums in dem ich die aktuellen Bilder noch auf einer Workstation renderte und mit Copyright versehen auf unseren Webserver rüberschob. Irgendwann so gegen 5:00 Uhr fielen mir dann immer öfter die Augen zu - also Zeit zum Schlafengehen, weshalb dieser Tourbericht hier abrupt endet ;-).
Verletztenliste: Keiner - nur heiser vom Chanten
Geschrieben: Robby Ventura & Credits: RDLA@power-wrestling.de