Der
heutige Tag begann für mich relativ ruhig so gegen 10 Uhr mit
einer kurzen Dusche, danach war Packen angesagt. Durch die vielen
besuchten Shows der Vergangenheit hat man darin genug Routine, um sich
Hektik und dergleichen zu ersparen. Um 11 Uhr stand Blackhart mit
unserer frisch polierten Limousine vor der Tür. Da wir wie
üblich nur zu viert unterwegs waren bot der riesige
Kofferraum,
den Blackhart am Morgen noch ausgeräumt hatte,
genügend
Stauraum für meine riesige Sporttasche und den Fotorucksack.
Eigentlich
hätte ich
jetzt bemängelt, das nur vier Leute zumindest vom
Nürnberger
Teil der Dragonhearts zu einer Show fahren - was jedoch mittlerweile
"normal" ist. Aber die Gründe lagen nicht
uneingeschränkt auf
unserer Seite. Da die GSW wieder jede Menge internationale Wrestler
inkl. Jeff Jarrett geladen hatte war der Eintrittspreis für
die
heiß begehrten Kategorie-1 Tickets mit Meet&Greet plus
Preshow auf
noble 49 Euro, also ca. 95 DM in Altwährung, angewachsen - und
das
war den meisten Leuten (wie üblich) einfach zuviel, da bei uns
Nürnbergern ja noch Hotel, Spritgeld sowie mehrere
Restaurantbesuche dazukommen, d. h. dieses Wochenende wird mich gut
dreistellig kosten - und abgerechnet wird in Euro. Einige von uns
fuhren schon in der Vergangenheit zu keiner GSW-Show, weil ihnen die
Preise einfach hoch sind. Auch bei mir sorgte der Eintritt für
einen kurzen Schock. Wie üblich bei einer Impact hatte
mir Blackhart
auf mein obligatorisches Abnicken ohne groß den Preis zu
erwähnen eine Karte mitbestellt
und mich damit erst irgendwann Wochen später konfrontiert.
Die "Überraschung" war geglückt - der Schock saß erst
mal.
Hätte
ich´s vorher gewußt ...
Außerdem
hatte ich
bereits jetzt zwei Sachen zu bemängeln, nämlich zum
einen das
Kategorie 1 auch für die zweite (und dritte und vierte) Reihe galt
-
und das zum selben Preis wie die erste Reihe. Wie (fast) üblich haben wir uns mit dem Bestellen der
Tickets etwas viel Zeit gelassen - dummerweise mit dem "Erfolg", das wir erstmalig in
der zweiten Reihe sitzen - und das zum teuersten Eintrittspreis, den
wir jemals für eine Euro-Show bezahlt haben. Ich war bereits
jetzt
stark angefressen - wie sich später während der Show
herausstellte zu recht!
Weiter
nagte bereits einer
der Kämpfe an meinen Nerven - Steve Corino vs. Christian
Eckstein
- normalerweise eine geniale Zusammenstellung. Aber Eckstein
wäre
nicht Eckstein, wenn er seine "Fans" *hust* mit einem normalen Kampf
beglücken würde wie wir ihn uns wünschen.
Nein, er
forderte ein Rundenmatch und Steve Corino sollte erst während
der
Preshow bekannt geben, ob er damit einverstanden ist. Wir konnten
allerdings schon jetzt davon ausgehen, dass es bei einen dieser
verhaßten Rundenmatche bleibt.
Mit
diesen Gedanken sowie
dunklen Gewitterwolken um meinen Kopf szenierte ich auf dem
Beifahrersitz vor mich hin, während Blackhart unseren dunkelblauen
Boliden in Richtung Autobahn lenkte, was am heutigen Samstag Morgen
teilweise etwas nervig war, da wieder die üblichen
Wochenendfahrer
die Straßen von Nürnberg verstopften. Aber auch auf der
Autobahn
blieben wir nicht von den Fahrkünsten dieser an
Fahruntüchtigkeit leidenden Spezis verschont.
Nach
etwa eineinhalb
Stunden Fahrt spürten wir ein leichtes Hungergefühl
in der
Magengegend und nahmen die Ausfahrt zum Rasthof Langen-Bergheim wahr.
Aber bereits beim Anblick wurden uns die kulinarischen
"Künste"
der Gaststätte in Erinnerung gerufen - unsere
persönliche
Wertung: mangelhaft - qualitativ wie geschmacklich
ungenießbar
und damit von der Küche her gesehen Deutschlands schlechtester
Rasthof! Eine Minute später waren wir wieder auf der Autobahn
unterwegs. In Gießen ließen wir uns im
Einkaufszentrum im
"Havanna" nieder um dort - wenn auch nach langer Wartezeit -
die hervorragende italienische und mexikanische Kochkunst zu genießen. Nachdem ich vergessen hatte
Zahnbürsten und -creme einzupacken statteten wir den
Müller
noch einen kurzen Besuch ab, dann fuhren wir zu unserem Hotel "Adler",
das mit seiner Lage in der Bahnhofstrasse bereits jetzt meinen siebten
Sinn auf den Plan rief. Irgendwie hatte ich ein flaues Gefühl
in
der Magengegend. Vor dem Hotel Adler angekommen suchten wir vergeblich
nach Parkplätzen. Wohin das Auge sah - man erblickte nur
Schilder
die auf (absolutes) Halteverbot hinwiesen. Erst auf der
Rückseite
fiel uns das abgegrenzte Areal mit der Sprechsäule auf. Nach
einem
kurzen Klingeln öffnete sich wie von Geisterhand ein Tor, zwei Minuten
später
standen wir mit unseren Gepäck an der Rezeption.
Der
Hotelier mit dem
türkischen Akzent erklärte uns die üblichen
Details.
Natürlich wollten wir wissen wie wir nach Mitternacht ins
Hotel
kommen - man hatte uns schließlich nur den
Zimmerschlüssel
ausgehändigt - "es wird geöffnet", aha! Die
Zimmerschlüssel sind auch eine kurze Erwähnung wert -
normale
Bartschlüssel, wie man sie teilweise heute noch an
diversen Innentüren
verwendet, aber doch bitte nicht für die Türen der Gästezimmer in einen Hotel! Auf weitere
Überraschungen gespannt ging´s
anschließend
auf´s Zimmer, wo uns ein echter Knaller erwartete! Mein
suchender
Blick entdeckte einfach kein WC/Bad, sondern nur einen umgezimmerten
Wohnzimmerschrank, an dessen Tür sich unter einer
Türklinke
ein
Schloss
mit Sichtfenster
wie typischerweise an Toilettentüren (weiß:frei
–
rot:besetzt) befand. Ich öffnete und ... war mehr als bass
erstaunt, da sich der Schrank als Bad/WC mit Dusche entpuppte
[Foto - Wohnschrankbad].
Wer baut denn sowas? Das war mit Abstand die eigentümlichste
Konstruktion die wir jemals in einen Hotel gesehen hatten. Auf diesen
Schock ließ ich mich erst einmal im Bett nieder, welches mich
förmlich verschluckte. Auf dieser Matratze müssen vor
mir
schon etliche hundert Leute gepennt haben - *HILFE* - *JUCKREIZ*!!!
Nebenbei fiel mein Blick aus dem Fenster in den Hinterhof,
den
man getrost als Müllhalde bezeichnen konnte
[Foto].
Da
wir es eilig hatten
verließen wir unseren an Peinlichkeit kaum noch übertreffbaren Nachtaufenthalt und begaben uns zur Halle. Beim
Aussteigen las ich irgendwas von "Eingang", lief in diesen rein,
wunderte mich, dass trotz fortgeschrittener Zeit noch keine Fans weit und breit zu sehen waren ...
und stand plötzlich vor´m Ring ;-)). Mit allen Damen
im
Schlepptau gingen wir in die Vorhalle, wo wenige Minuten
später
das Meet & Greet begann, welches von den fast 300 Kategorie-1
Kartenbesitzern regelrecht überrannt wurde. Mindestens zwanzig
Leute fragten mich wo denn Jeff Jarrett sei – seh´
ich aus
wie ein Informationsstand? Nach etwa einer halben Stunde gab sich
dieser die Ehre in Erscheinung zu treten - und war bis zum Verlassen
des Meet & Greets durchgehend von einer Traube Wrestlingfans
umringt.
Die anschließende
Preshow begann mit einem 3-way-Dance Roxi vs. Blue Nikita vs. Allison
Danger, den Roxi nach roll-up an Danger für sich verbuchen
konnte.
Nachdem sie daraufhin in Tränen ausbrach war sie anscheinend
selbst überrascht *lach*. Blue Nikita ist auch eine
Erwähnung
wert, denn irgendjemand von den GSW-Offiziellen hielt es offenbar
für vorteilhaft, sie in einen kurzen weißen Minirock
zu
verfrachten und ihr Zöpfe zu verpassen, damit sie wie ein
Schulmädchen aussieht. Nur das Gesicht paßt nicht
unbedingt
dazu.
Das
folgende
Tag-Team-Match Bad Bones & Ahmed Chaer vs. Chris Colen
& Robert
Ray gewinnt letztere Gruppierung mit Pin von Colen an Bones.
Anschließend vermöbelte Bad Bones seinen Tag Team
Partner.
Wie nicht anders zu erwarten ein guter Kampf!
Nun
begann der offizielle
Einlaß und wir hatten genug Zeit die Fotos der Preshow zu
checken, damit wir die Kamerasettings noch ein wenig optimieren
konnten. Spart ne Menge Zeit wenn man bei der anschließenden
Bildbearbeitung nicht bei jedem Foto Helligkeit und Kontrast anpassen
muss.
-
Beginn der offiziellen Show -
Nach
zirka 20 Minuten
Gequassel und Videoleinwand-Blabla - es war tödlich! - kam
endlich
Steffi .... äh ... Steve Douglas mit seinen
Breakthrough-Title, um
den es hier ging, als erster zum 4-way-dance in Richtung Ring gelatscht
– und wurde mit Bannern wie „Steffi
Douglas“ oder
„Du hast die Haare schön“ empfangen. Es
folgte der
(u. a.) vom Gimmick her psychologisch schwer bedenkliche Thumbtack Jack, der
irgendwie mit
seinen kranken an Selbstverstümmelung grenzenden Brandings
beeindrucken wollte (Minderwertigkeitskomplexe?) und den wir aufgrund
seiner backyardartigen Kamikaze-Aktionen alle "lieben". Steffi Douglas
forderte, dass TJ “mit seinen eitrigen Wunden“ ein
Shirt
tragen muss, was nach anfänglicher Quängelei des
Psychos auch
umgesetzt wurde. Erfreulicher Weise kamen noch X-Dream so wie M-Dogg 20
in den Ring. Der Kampf selbst wäre in Ordnung gewesen, wenn
sich
der geistig zurückgeblieben wirkende TJ nicht an der
Birne
verletzt und mit blutüberströmten Gesicht ganze
Pfützen
von Blut hinterlassen hätte. Mehr als gerecht siegte das
Beweglichkeitswunder X-Dream mittels Zero Gravity Kick an Steve Douglas
und ist damit neuer Breakthrough-Champion der GSW. Guter Kampf aber:
Ist es bei der GSW jetzt üblich, dass fast bei jeder Show ein
Wrestler blutet wie ein Schwein und in diesem Zustand
seinen Kampf weiter fortsetzt?
Im
GSW World Women's Title
Match trafen "Atombusenwunder" April Hunter und Wesna zusammen wobei
wir uns ständig fragten ob Miss Hunter aufgrund ihrer
männlichen Gesichtszüge nicht irgendwann in der
Vergangenheit
mit "Mr. Hunter" angesprochen wurde *lach*. Der Kampf selbst war
sehenswert - was allerdings egal gewesen wäre, da die Blicke
der
meisten Zuschauer an Hunters unvorstellbar riesigen ... äh ...
"Augen" klebten :-). Und sie wußte damit zu beeindrucken.
Wesna
konnte zwar mit derartigen Melonengrößen nicht
unbedingt
mithalten, überzeugte dafür technisch weshalb ihr der
Sieg
via Cross Armbreaker mehr als nur gegönnt sei.
...und
wir verfluchten
unsere Plätze, denn wenn man hinter gewissen Moonsaultern
sitzt
die trotz erster Reihe Tickets und mehrfacher Beschwerden mehr stehen
als sitzen kann man die jeweilige Show mehr oder minder abschreiben.
Hey Leute! - Wir Unwürdigen auf den
Nicht-billigen-Plätzen in
der anscheinend leicht übersehbaren zweiten Reihe haben auch
49
Euro pro Ticket bezahlt und ebenfalls ein Recht darauf, etwas von den
Ringaktionen zu sehen und nicht nur Eure Rücken! Danke!!!
Im
European Rules Match
("Eckstein-Match") mußte erst einmal Soulfly daran glauben,
da
Eckstein ihn nicht für würdig hielt das Match zu
leiten und
ihn kurzerhand durch Didier Gapp ersetzte - den Mann mit der gelben und
roten Karte *gähn*. Ab hier begannen
größere Teile des
Publikums damit, Eckstein mit Vergleichen aus der Tierwelt und
Verwünschungen einzudecken. Aber selbst zuvor bei seinem
Einzug
standen bereits Dutzende von Fans mit dem Rücken zum Ring und
hoch
erhobenen Mittelfinger. Da Steve Corino aufgrund der in Philadelphia
herrschenden Wetterlage nicht kommen konnte war dieser durch
Publikumsliebling und Ringkomiker Colt Cabana ersetzt worden - und ab
diesen Moment wurde Eckstein fast durchgehend diffamiert. Der Kampf
selbst wäre gut geworden wenn man daraus kein Rundenmatch
gemacht
hätte. Ja, Ecki hatte schon immer eine gewisse "Begabung"
Kämpfe so zu praktizieren wie >ER< sie haben
möchte.
Herr Eckstein: Von den über 30 Fans, mit denen ich mich vor
der
Show unterhielt, konnten sich gerade mal zwei (!2!) für ein
Rundenmatch erwärmen, der Rest war alles andere als
begeistert!
Technisch war das Match wie üblich für ihn genial -
hätte allerdings Cabana nicht seine Gacks eingebaut
wär´s tödlich langweilig gewesen bzw. ein
Grund die
Halle zu verlassen. Und irgendwie zehrten die Zuschauer, die fast
ausschließlich auf Cabanas Seite waren, gar
fürchterlich an
Ecksteins Nerven, seinen Äußerungen nach zu
urteilen.
Zweimal mähte die Rakete aus deutschen Landen “ganz
versehentlich“ Didier Gapp um und machte sich damit bei
seinen
parteiischen Lieblingsref nicht unbedingt beliebt. Den
plötzlichen
Eingriff von “Babyface“ Ahmed Chaer zugunsten
Ecksteins
wird wohl niemand in der Halle so ganz verstanden haben – das
war
selbst den Insidern zu hoch. Als Hate für Cabana eingreift
endet
das für diesen Dank Ahmed auf den Boden. Und um das Kraut gar
fett
zu machen kam Eric Schwarz auch noch in den Ring um Eckstein zu
splashen – Danke Eric! Mehr als schadenfroh vernahmen wir den
abschließenden Sieg Cabanas (normal verlieren die Amis doch
so
gut wie immer bei der GSW!), der Ecki den Rest gab, nachdem er
anschließend vom Publikum noch heftiger beschimpft wurde.
Zwanzig
Minuten Beschimpfen und Ausbuhen lassen, das ist selbst für
einen
Eckstein zuviel. Ich weiß nicht, wie oft er vor dem Verlassen
der
Halle den unschuldigen Klappstuhl prellte - so stinkig hatten wir ihn
noch nicht erlebt. Danke für dieses "tolle" Rundenmatch...
Joe
E. Legend vs. Nigel
McGuinnes war endlich mal wieder ein grundsolides Match in dem sich
zwei Top-Wrestler mit Gerechtigkeitssinn gegenüberstanden, die
sich zumindest anfangs zwischendurch immer wieder Respekt zollten.
Gewinner: Joe nach einen Hospital Job.
Murat vs. Fallen Angel
vs. Dough Williams - der nächste (x)-way-dance! Langsam
nervts!
Verdammt gute Leistung aller Aktiven mit einigen einstudierten Moves
und Gacks und anschließenden Sieg von Fallen Angel. Ein Kampf
der
uns wie der vorherige wahnsinnig gut gefallen hat! Prächtig
amüsiert haben wir uns über Murats schnuckligen lila
Ringoutfit.
Ares
vs. Jeff Jarrett -
ein Kampf der von Seiten Ares etwas langatmig begann, mit der Zeit
emens an Intensität gewann und nach einen gewaltigen
Gitarrenschlag von Jeff Jarrett für Ares ein gar
fürchterliches Ende nahm, nachdem dieser nicht nur gespielt
nach
knapp zwölf Minuten Kampfzeit bewußtlos zu Boden
ging (so
einen Stundenlohn möchte ich auch mal haben!). Ich
würde
sagen, dass war der beste Kampf den Ares jemals in unserer Anwesenheit
abgegeben hat. Unverständlich für uns alle war nur
Jeff
Jarretts Verhalten, da dieser bereits Sekunden nach seinen Sieg die
Halle verließ, ohne auch nur ein Wort an die Fans zu richten.
Anscheinend war er sauer das viele Fans während des Kampfes
für Ares chanteten oder mit etwas unvorteilhaften Chants wie
"f*ck
TNA" aufzufallen wussten. Aber als Profiwrestler sollte man
darüber stehen und sich und vor allem den Fans einen derart
peinlichen Abgang ersparen. Von daher gesehen ist Jeff bei uns schwer
unten durch - den brauchen wir nicht nochmal!
Der
Mainevent um den GSW
World Title als solcher war mit Absolute Andy vs. Michael Kovac etwas
gewagt. Zu unserer Überraschung war der Kampf durchaus eines
Mainevents würdig. Noch erstaunter waren wir allerdings, als
Andy
den Kampf (...nach einen Eingriff von Fallen Angel) zu seinen Gunsten
beendete. Wir hätten im Traum nicht daran gedacht, das Kovac
sich
für Andy legt. Ein guter Kampf mit überraschenden
Ausgang!
Als krönender Abschluß folgte eine etwa zehn
minütige
Polinese zur Andy-Entrance zuerst um und später auch durch den
Ring.
Unser
Fazit: Bis auf
Eckstein und “Bloodfighter“-Thumbtack Jack eine
gute Show.
Nur in der zweiten Reihe zu sitzen suckt wenn man
rücksichtslose
Fans in der ersten Reihe hat die fast mehr stehen als sitzen!
Kaum
war die Show zu Ende,
verließen die meisten auch schon die Halle. Die
"üblichen
Verdächtigen" blieben allerdings vor Ort. Meine
Bewegungsfreudigkeit wurde ein paar Plätze von meinen Stuhl
gebremst, als ich über mehrere am Boden liegende Flaschen
flog.
Ein suchender Blick zeigte mir, dass im Umkreis von wenigen Metern noch
zig davon herumstanden. Hatte den Leuten niemand erzählt, dass
es
für jede Flasche bei Abgabe 50 Cent gibt? Ich für
meinen Teil
bin dann ein paarmal Flaschen abgeben gegangen - und hatte einen Teil
meines Tickets wieder drin ;-)). Anschließend verteilten wir
noch
bestellte Poster usw. an die Aktiven. Lustig wurd´s, als man
den
Entrance abbaute und einen Fan fand, der darunter seinen Vollsuff
ausschlief. Fragt mich bitte nicht wie der unerkannt dahin kam.
Nach
der üblichen
Verabschiedungsorgie stiegen wir in den Wagen und fuhren statt zur
Aftershow-Party in unser Hotel. Über vier Stunden Wrestling
haben
gereicht und Fotos der "wichtigsten" Wrestler hatten wir on Mass -
insg. so um die 1068. Am Hotel angekommen klingelten wir und eine
verschlafene Stimme fragte wer wir sind - wollte schon sagen 'der
Schornsteinfeger' aber Blackhart war schneller als ich. Die
Tür
öffnete sich, wir traten ein und verbissen uns das Lachen beim
Anblick des Hoteliers der im Morgenmantel vor uns stand. Im Zimmer
angekommen betrachteten wir im Bett noch die gerade
überspielten
Fotos auf dem Notebook, dann war bis acht Uhr Sonntag Morgen
Schlafenszeit angesagt.
Wie
üblich wachte ich
auf bevor der Wecker klingelte. Etwas wiederwillig betrat ich unsere
Dusche - diesen umgebauten Wohnzimmerschrank - und stieß bei
jeder kleinsten Bewegung mit den Ellbogen an die Wände. Wer
diese
Besenkammer verbrochen hat, den sollte man eine Woche darin einsperren!
Beim Zähneputzen - ebenfalls im Wandschrank - fiel mein Blick
an
die Seite des Spiegelschranks, wo man tatsächlich ein
Schloß
hinmontiert hatte, d. h. ein Spiegelschrank war vorhanden, aber
verschlossen. Aber wir waren ja noch nicht beim
Frühstück ...
Nachdem
Blackhart
aufgestanden und kultiviert war, zog uns die Neugierde in den
Frühstücksraum, der mit seinen fünf kleinen
Tischchen
aufgrund der etwa zwanzig Gästezimmer etwas mickrig wirkte.
Aber
auch das Frühstücksbuffet hielt sich stark in
Grenzen, d. h.
das komplette Nahrungsangebot fand auf so einer Art Beistelltisch
Platz. Zu Trinken gabs Milch, Kaffee und Multivitaminsaft. Die
Brötchen hatten etwas gummiartiges an sich, d. h. sie waren
von
gestern und die Corn Flakes schienen - ebenfalls weich und biegsam -
auch schon "etwas" älter zu sein. Ein Teil der Eier war hart
gekocht - wir vermuteten, dass man einfach die Überbleibsel
vom
Vortag nochmal mitgekocht hatte. Auch die sonstige Verpflegung
ließ uns ein wenig die Nase rümpfen, denn die
ausgestellten
jeweils sechs Scheiben Wurst und Käse wirkten schon mehr als
spartanisch, nachdem wir nicht die einzigen Gäste waren.
Nach
unseren "tollen"
Frühstück war Packen angesagt, eine viertel Stunde
später beglichen wir die Rechnung und bewegten uns
über den
morastigen Parkplatz in Richtung Fahrzeug. Welch ein Wunder - es stand
sogar noch an der Stelle wo wir es verlassen hatten! Ich hatte das
aufgrund der Umgebung nicht unbedingt für
selbstverständlich
gehalten. Auf dem selben Weg wie wir gekommen waren fuhren wir auch
wieder in Richtung Autobahn, tankten noch schnell an einer Jet
für
sagenhafte 1,29(9) Super, bevor die für Veranstaltungen
relativ
kurze Autobahnfahrt auf uns zukam. Mehr oder weniger ereignislos
erreichten wir etwa zwei Stunden später Nürnberg, wo
wir nach
dem Absetzen unserer Mitfahrer die heimatliche Tiefgarage anvisierten.
Den
Rest des Tages
verbrachte Blackhart u. a. damit, unsere ganzen Fotos zu bearbeiten
– bei dieser Show ihr Job, denn ich hab für meinen
Platz
zahlen müssen, also mach ich auch nix :). Irgendwann rief sie
mich
an den Monitor, da etliche Fotos verwackelt waren – und das
bei
Aktionen, die normalerweise an Schärfe kaum noch zu toppen
sind.
Außerdem waren die gleichen Fotos die bereits eine gewisse
Unschärfe aufwiesen ungewöhnlich
überbelichtet, obwohl
ich den Blitz vor Ort bereits eine komplette Stufe heruntergeregelt
hatte – zum Glück gibt’s für die
Nachbearbeitung
High-End-Bildbearbeitungsprogramme. Den technischen Daten, welche
unsere Digicam in jeden Bild verewigt, war alles bestens. Des
Rätsels Lösung: Der Verschluß unserer
Kamera hat jetzt
nach etwa 35.000 Fotos mehr oder minder den Dienst quittiert und
schließt teilweise mit einer gewaltigen Verzögerung,
weshalb
es zu Überbelichtung und verwackelten Fotos kommt.
Heißt im
Klartext: Wenn sich Canon nicht mit der Auslieferung ihrer neuen 1D
Mark III beeilt haben wir die nächsten drei bis vier Wochen keine
Kamera, da
unsere bei Canon auf ihre Reparatur wartet. Na hoffen wir mal das beste!