GSW - X-Limits
am 16.12.2006 in Oberhausen


Der heutige Samstag begann für mich nach vier Stunden Schlaf bereits um drei Uhr morgens "um mal kurz" an den Computer zu walken. Ein paar [viele] Stunden später packte ich den üblichen technischen Kram zusammen und stieg in unser Bayerisches Vehikel, wo ich auf Blackhart und Tazimaniac traf. Eine kurze Stadtrundfahrt brachte uns auf die Autobahn, wo heute verhältnismäßig wenig Wochenendfahrer unterwegs waren. Das hielt zu unser aller Erstaunen auch bis zur Ausfahrt bei Oberhausen an. Nur auf der Fahrt in Richtung Stadtzentrum, wo sich unser Hotel befand, war erst einmal eine Stunde Stau angesagt. Nachdem wir unsere nächtliche Unterkunft erreicht hatten bezogen wir nur kurz unsere Zimmer und machten uns auf den Weg zur Location. Und hier tauchten dann auch die ersten Probleme auf, da sich niemand die Mühe gemacht hatte die unbeleuchtete Einfahrt zur Schildahalle zu beschildern. Aber nachdem ich zwei ortskundige Bewohner nach der Straße gefragt hatte war´s kein Problem mehr.

An der Halle angekommen - unser erster Eindruck: Oh Gott! Sieht von außen ja fast so versifft aus wie die Waggonhalle in Marburg. Mit dem Fotorucksack auf den Rücken machten wir uns eiligst auf den Weg zum Eingang, wo gerade der Einlass zum Meet & Greet begann, dass im Vorraum vor der Halle stattfand, welcher platzmäßig allerdings viel zu unterdimensioniert war, d. h. ein Teil der Fans haben sich mehr oder minder gegenseitig halb tot getrampelt während andere freiwillig im Freien blieben. Fotografieren war dadurch mehr oder minder unmöglich und die paar Fotos die wir ergattern konnten nicht unbedingt vorzeigbar. Nachdem das Gedränge einfach unmöglich war verließen wir zwischendurch das M&G - und wenn es uns draußen wieder zu kalt wurde ließen wir uns wieder im Vorraum im Gedränge aufwärmen. Sabines blonde Orientierungskrise nutzten Blackhart und Tazimaniac um ihr ein Stück entgegen zulaufen, was allerdings umsonst war, da der Gaszug von Sabines Benz den Dienst quittierte und den ADAC auf den Plan rief. Ich überbrückte derweil die Zeit vor Ort auf obig beschriebene Art bis zum Einlass zur eigentlichen Show. Im krassen Gegensatz zum äußeren Eindruck vermittelte die Halle zu meiner absoluten Verwunderung inside ein fast angenehmes flair. Nur das Fotografieren erwies sich als erstaunlich schwer, da sich das Zentrum des Beleuchtungskranzes bautechnisch außerhalb des Rings befand, d. h. Die Wrestler im beleuchteten Teil des Rings waren fast schon zu hell, während alles im hinteren Teil zu dunkel abgelichtet wurde.

Zu den Kämpfen:

Am Opener dürfte wohl so ziemlich jeder Gefallen gefunden haben, da X-Dream und Sonjay Dutt ein Traum an Beweglichkeit darstellen und damit Garanten für ziemlich schnelle Kämpfe sind. Es war einfach ein Traum den beiden zuzusehen. Meine persönliche Wertung: Mit einer der beste Opener den wir jemals bei einer Show sahen!

Steve Douglas & Emil Sitoci vs. Bad Bones & Steve Allison war ebenfalls ein schön anzusehendes Tag Team Match, auch wenn Steve Douglas irgendwann k.o. ging und herausgetragen werden musste (um anschließend mit einer Nackenverletzung ins Krankenhaus gefahren zu werden). Das Emil sich nicht dauerhaft gegen die beiden Gegner behaupten konnte war klar, auch wenn er sich für seine Lage überraschend gut schlug.

Der K(r)ampf Violent Tom vs. Christian Eckstein war zumindest beim Einzug von Ecki noch ganz lustig, weil sich dieser beim Ringsprecher darüber beschwerte hier in Deutschland auf englisch angekündigt zu werden - und um mal ehrlich zu sein, recht hat er wenn zwei deutsche Wrestler im Ring stehen! Kurz darauf rief er die stimmbegabte Isabella zum Ring, welche die anschließend gespielte Deutsche Nationalhymne sängerisch begleitete. Das war allerdings schon das beste an diesem Kampf. Was sich danach abspielte war ein einziger Flopp, denn recht viel mehr als am Boden herum kriechen hatte Violent Tom bis auf ein paar wenig brauchbare Moves nicht drauf. Aber mehr ließ Eckstein auch nicht zu - bis auf einen Patzer, bei dem Tom kurzzeitig die Oberhand bekam, nach wenigen Moves allerdings wieder als Fallobst herhalten musste. Violent Tom geht damit in die Geschichte ein als der mit Abstand schlechteste Rookie, der jemals bei der GSW im Ring stand, was eigentlich verwunderlich ist, da er sich ja sichtlich um Auftritte bemüht - sich allerdings (zumindest bei den Kämpfen die wir bisher sahen) nicht verbessert. Damit steigt er in die Fußstapfen eines nicht ganz unbekannten Schweizers, der ebenfalls jahrelang das Publikum mit seinen fragwürdigen Auftritten auf die Nerven ging (oder noch geht) und sich während seiner “Karriere“ ebenfalls kaum sichtbar verbesserte. Nach diese zweifelhaften Vorstellung kam es noch zu einer kleinen Fehde zwischen Eckstein und dem sichtlich angetrunkenen Hate, der nach einen kleinen Schubser von Ecki über die Zuschauerabsperrung kletterte und von vier Security-Leuten daran gehindert wurde, auf Eckstein loszugehen. Klasse Vorstellung ...

Den Tripple-Threat um den Breakthrough Titel Absolute Andy vs. Chris Colem vs. Murat Bosporus gewinnt Colem nach einem super Match - so gut haben wir Colem und vor allem Absolute Andy noch nie gesehen, der sich am Schluss als guter Verlierer zeigte und Colem den Titel nach etwas Zögern freiwillig übergab.

Den Kampf Michael Kovac vs. Chris Sabin dominiert und gewinnt „der Obermacker“ Kovac durch sein Plus an Moves und Submission-Holds, auch wenn sein aus Übersee stammender Kontrahent über eine sehenswerte Beweglichkeit verfügte.

Den Mainevent in Form eines TLC 4-Way-Dance gewann Legend gegen Eric Schwarz, Doug Williams und Ares. Zwischendurch ging Doug mal kurz k.o., wurde von der Security herausgetragen und kehrte anschließend mit einer gigantischen Klappleiter zurück. Ein Match ohne größere Höhen oder Tiefen, aber eine nette Abwechslung zu den "normalen" Wrestlingkämpfen.

Nach der Show war der obligatorische Smalltalk plus Weihnachtsgeschenke verteilen angesagt sowie die Ausgabe von Wrestlern bestellter Güter. Blackhart war mal wieder ausgelastet da einige Fans Fotos mit aktiven Wrestlern haben wollten. Glaube wir haben die Kamera fünfmal ein- und wieder ausgepackt bis alle gewünschten Fotos geschossen waren, d. h. das abschließende Abschieds-Shake-Hands war schon fast eine Erleichterung. Auf dem Parkplatz wurden wir erst einmal auf "Absolute Jensi" und Co. aufmerksam, welche in ihrem Auto die Entrance von Absolute Andy unüberhörbar laufen ließen. Irgendwie weiß Jens immer aufzufallen - wir sollten ihn in unseren Verein aufnehmen *lach*.

Wieder zurück an Board unseres fahrbaren Untersatzes fuhren wir ausnahmsweise mal auf den direkten Weg zum Hotel. Nach dem üblichen Bilderupload auf´s Notebook schliefen wir bis in die Morgenstunden. Mein erster Gang zur Dusche ließ mich leise fluchen, da das Hotel kein Duschgel bereit stellte und wir unseres zu hause vergessen hatten. Somit musste die Hotelseife ausreichen. Pünktlich um neun Uhr betraten wir wie abgesprochen den Frühstücksbereich des Hotels, welcher aus vier Räumen mit mehreren aufgebauten Buffets bestand. Ein derart reichliches Angebot hatten wir noch nie gesehen. Egal ob Thunfisch, Lachs, Leberkäse, Spiegeleier, Muffins, Kuchen, verschiedene frische Salate, Marmeladen, Joghurts, Müslis, Brotsorten – es gab wirklich alles, was das Herz begehrt.

Etwas überfressen checkten wir eineinhalb Stunden später aus und begaben uns auf den Heimweg, der erstaunlich streßfrei und somit ohne nennenswerte Vorfälle verlief. So war es nicht weiter verwunderlich, dass wir unsere Heimatstadt Nürnberg bereits in den frühen Nachmittagsstunden erreichten. Da wir uns nun über die Bearbeitung der 800 Fotos machen endet dieser Bericht allerdings an dieser Stelle.

Fazit: Bis auf den nervigen Anfangsstau in Oberhausen ein nahezu perfektes Wochenende!


Geschrieben und verantwortlich: Robby Ventura