WCW MILLENNIUM TOUR 2000

VOM 11.02.2000-13.02.2000

 

Am Donnerstag den 10.02.00, 18.30 Uhr ging es los, Kind und Kegel ins Auto und ab zu Sylvia, unserem Nervenbündel. Nachdem wir nun fast komplett waren ging es Richtung Hauptbahnhof. Natürlich hat uns Harald noch eine kostenlose Rundfahrt um den Bahnhof spendiert, zum Schluß landeten wir auf einem Anwohnerparkplatz. Jetzt ging die Suche nach Kurt und McDonalds los. Nach längerer Wanderung durch den Bahnhof fanden wir auch Kurt und unser letztes Abendessen. Sylvia von Nervosität geschüttelt, drängelte zum Aufbruch. Kaum auf unserem Bahngleis angekommen, fuhr unser ICE ein, wir verstauten unser Gepäck, nochmal Tschüss sagen und dann ging es los.

Sylvia versuchte uns die ganze Fahrt mit irgendwelchen Spielen zu ködern, hatte aber kein Glück. Nach diversen Lachanfällen konnte Kurt einen Absturz vom Sitz gerade noch verhindern, was uns zum erneuten verteilen von Taschentüchern brachte. Gegen 22.00 Uhr ließen wir uns dann endlich auf Flieger basteln ein, nach einigen tollen Flugaktionen wurde uns Kurt doch glatt etwas zu stürmisch und unser schöner Diddl-Flieger flog über uns hinweg. Landung bei der Dame hinter uns, welche unser Spiel überhaupt nicht toll fand, gegenüber wollte jemand auch noch mitspielen, aber wir lassen nicht jeden!

In Hamburg angekommen wollten wir nur noch ins Hotel und endlich auf unsere Zimmer. Sylvia, unser Streßfetzen, wollte noch fernsehen und bezog ihren Platz auf der Couch. Am nächsten Morgen plünderten wir das Buffet, in der weißen Voraussicht das wird unser letztes Essen für den Tag sein. Auschecken und anschließend mit dem Taxi zum nächsten Hotel. Wir hatten einen guten Beobachtungsposten und konnten die Ankunft der diversen Fans bzw. Dumpfbackentussis beobachten.

Gegen 14.00 Uhr ging es dann richtig los, die Jungs kamen und der Streß mit den Autogrammen und Bildern nahm seinen Lauf. Anschließend bekamen wir unsere Zimmer und nahmen eine kurze Auszeit. Als wir die Lobby betraten war ER da, endlich. Bret stand etwas blaß um die Nase und mit Kopfschmerzen an der Rezeption.

Scotty hatte große Probleme bei seiner Ankunft aufrecht zu stehen oder gar die Augen offen zu halten. Eine der Fans hatte einen kleinen Chihuahua dabei, welcher uns nonstop zwischen den Füßen herumwuselte. Diesen wollte Scotty eine kostenlose Flugstunde verpassen. Daraufhin bückte sich das Frauchen und wollte ihren Hund beschützen, aber es brachte ihr nur einen Tritt von Scotty in den Po ein. Scotty hatte ziemliche Probleme klar zu denken, er forderte einige der Fans sogar auf, mit auf sein Zimmer zu kommen, er hätte da gerade mal ein Bedürfnis. Sorry Scotty, so besoffen wäre da sowieso nichts gelaufen.

Mike Ritter gab in der Hotellobby bekannt Abfahrt zur Halle 16.00 Uhr. Leider sah er keine Notwendigkeit, sich klar und deutlich auszudrücken, somit saß um 16.00 Uhr ein Teil der Fans, welche schon mit dem Bus angekommen sind im Bus und der andere Teil wartete in der Hotellobby. Mit dem Spruch "Wer nicht kommt, soll sehen wie er zur Halle kommt" ließ Herr Ritter den Bus losfahren, ohne sich auch nur irgendwie bemüht zu haben die anderen Fans zu holen oder mal zu eroieren wo diese abgeblieben sind.

Der VIP-Empfang lief wie immer etwas chaotisch, aber ich hatte sowieso nichts anderes erwartet. Unsere Autogramme geholt und dann erst mal schaun was es so zum essen gab und nach dem Fanartikelstand fahnden. Aber leider gab es diesmal weder Kalender noch Tourprogramm noch Wimpel oder Figuren der Stars.

Freitag, 11.02.00 Hamburg, Sporthalle

Bevor es mit der Action losging, eröffneten ein paar Nitro Girls den Abend. Die Halle war noch nicht ganz voll, denn die Fans wurden zu spät hereingelassen und hatten noch nicht alle ihre Plätze eingenommen. Die Stimmung in der Halle war phantastisch.

1. Booker T vs. Dustin Runnels

Trotz des Eingreifens von Stevie Ray konnte Booker T einen Sieg gegen Dustin Runnels verbuchen.

2. Norman Smiley vs. Brain Knobs (Hardcore-Match)

Mehr oder weniger Hardcoreaction gab es zwischen Norman Smiley und Brian Knobs. Als Norman das jammern begann, kam der Kracher des Abends von Sylvia. Norman liegt am Ringrand und quietscht, alles still, und Sylvia, ganz laut "Mammiiiii", Norman hat es regelrecht gerissen. Der Lacher der umstehenden Fans war auf unserer Seite.

Nun folgte ein Statement von Jeff Jarrett, er sprach darüber, später am Abend sich den World Champion Sid Vicious zur Brust nehmen zu wollen.

3. Terry Funk vs. David Flair with Daffney

Daffney´s Gekreische wurde vielstimmig von den Fans beantwortet. Doch ging dies Terry tierisch auf den Nerv und er verpaßte ihr einen Piledriver. Worauf endlich mal Ruhe war.

4. Scott Hall vs. Fit Finlay

Die Wolfpac Music mußte einige Male wiederholt werden, bis Scott Hall kam, sah und verlor gegen den ehemaligen CWA'ler Fit Finlay. Trotzdem bejubelten die Fans ihn wie in alten Zeiten.

Bret Hart gab dann ein Statement ab. Der "Hitman" sprach über seine Verletzung und das daraus resultierende Kampfverbot der Ärzte. Auch sprach er über seine Verbundenheit zu den deutschen Fans und sagte, dass er irgendwann seine Karriere in diesem Land beenden wolle. Hoffentlich noch nicht so bald.

5. "Hacksaw" Jim Duggan vs. The Wall

"Hacksaw" Jim Duggan besiegte The Wall. Nicht viel Wrestling. Dafür war der amerikanische Patriot aber mächtig beliebt beim deutschen Publikum.

6. Berlyn vs. Vampiro

Dieses Match war das beste des ganzen Abends, viel Technik und Geschwindigkeit. Als Berlyn den Ring verlassen hatte verabschiedete sich Vampiro und bedankte sich gestenreich bei den Fans.

 

7. Mamalukes vs. Harris Boys (Tag Team Titel Match)

Im ersten Titelmatch des Abends setzten die Mamalukes, Big Vito und Johnny The Bull, ihre Tag Team Gürtel aufs Spiel. Gegner waren die nWo'ler Ron und Don, die Harris Boys. Der Sieg ging an Vito und Johnny.

8. Jeff Jarrett vs. Sid (World Champion Match)

Und dann ging es um den World Title. Sid Vicious traf auf Jeff Jarrett. Und hier wurde den deutschen Fans ein schönes Finish ala Nitro geboten. Nachdem der Ringrichter ausgeknockt worden war und natürlich auch der Gürtel zu seinem Einsatz kam, zählte ein nWo-Reff den 3-Count für Jarrett. Alles sah nach einem Titelwechsel aus. Dann machte Sting seinen großen Auftritt und schlug auf Jarrett ein. Sid konnte dann die Powerbomb gegen Jarrett durchziehen und der ursprüngliche Referee zählte den Pin. Damit war die Titelverteidigung für Vicious perfekt. Trotzdem flogen diverse Becher und Toilettenpapierrollen in den Ring, muß das sein!

Nach der Veranstaltung ging es dann auf Bussuche, denn dieser durfte an dem Treffpunkt nicht stehen bleiben. Aber als auch dieses Problem gelöst war, ging es gut gelaunt zum Hotel. Umziehen und dann Autogramme jagen war eins. Es waren relativ wenig Fans im Hotel, trotz das auf der Hotline die Hotels bekannt gegeben wurden. Gegen 24.00 Uhr stellten wir fest das uns nur ganz wenig Wrestler durch die Lappen bzw. Stift gegangen waren.

Jetzt hatte ich meinen großen Auftritt. Dustin und Terry saßen an einem Tisch, als erstes holte ich mir ein Autogramm von Dustin, natürlich mit Widmung. Irgendwann fiel es dann Sylvia ein, Mensch das Buch von Ute muß her und Terry unterschreiben. Also ich stellte mich neben sie und buchstabierte brav Utes Namen, dachte mir schon so blöd kann keiner sein, nach dem zweiten Buchstabierdurchgang als Sylvia auf einmal meinte, he der Typ verarscht dich. Dustin und Terry bekamen erst mal einen Lachanfall, vielen Dank die Herren. Als ich dann noch ein Autogramm von Terry wollte meinte dieser ich soll doch meinen Namen buchstabieren, aber ich weigerte mich, dafür buchstabierte Dustin. Als ich gerade am weggehen war, fragte Terry mich auf einmal welcher von Ihnen mein Favorit ist? Blöde Frage, hatte ich doch das Eishockey T-Shirt von Bret an und Dustin konnte sich kaum noch vor Lachen aufrecht halten. He, Jungs es kann nur einen geben!

Die Wrestler waren bester Stimmung, gegen 0.30 Uhr sammelte Jeff einige Kollegen ein und fuhr mit ihnen in eine Disco. Danach waren nur noch zwei Wrestler in der Bar, Booker T und der total betrunkene Scott Hall. Wir wollten unsere Kräfte für morgen schonen und nahmen für heute unsere Auszeit.

6.30 Uhr wecken, Frühstücken und um 9.00 Uhr mit dem Bus nach Essen. Mike kam mit Berlyn bzw. Alex Wright zum Bus, Alex begrüßte die Fans und fragte wie uns die Veranstaltung gestern gefallen hatte und wünschte uns noch eine gute Fahrt. Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle.

Ankunft im Hotel gegen 14.00 Uhr. Natürlich mußte sich das Sheraton wieder als das unmöglichste Hotel hervortun. Es verlangte von uns 100.- DM als Vorauskasse, wir könnten ja ihre Minibar plündern. Jedenfalls hat sich dadurch das Einchecken der Bus-Fans erheblich verzögert und plötzlich standen die Wrestler vor der Tür. Jetzt brach das totale Chaos aus, die Fans vor der Tür wollten herein, die Wrestler und wir nur unsere Zimmer. In dem ganzen Chaos wurde ich natürlich gleich wieder vom Chef des Hotels blöd angemacht, ich soll aus dem Weg gehen. Vor mir Steve Ray und Dustin, hinter mir die Koffer der Bus-Fans, tja wohin?! Aber anscheinend ist es im Sheraton üblich jedweden Anstand mit Arbeitsantritt zu vergessen, anfassen und doofe Sprüche sind da an der Tagesordnung. Jedenfalls war ich noch keine 5 Minuten im Hotel und hab dem Chef doch gleich ein paar heiße Ohren angeboten, wenn er seine Finger nicht bei sich behalten kann. Dustin bekam die ganze Diskussion mit und fragte doch glatt ob ich Hilfe benötige, toll aber lieber nicht, hätte der "Kleine" sicher nicht gut überstanden. Als nun das Chaos sich aufgelöst hatte, brauchten wir erstmal einen Kaffee, 16.00 Uhr Abfahrt zur Halle.

Samstag, 12.02.00, Oberhausen Arena

Schon vor der Show begann das Theater vor der Halle. Das Wetter spielte leider absolut nicht mit, denn der Regen lief einem buchstäblich das Gesicht runter. Keiner wußte wo sich der VIP-Einlaß befand und nachdem sich unser super Reiseleiter Mike Ritter nicht mehr blicken ließ, waren wir auf uns alleine gestellt. Eine absolut chaotische Autogrammstunde, unterbrochen von diversen Pöpeleien und Sprechchören. Die letzten in der Warteschlange bekamen keine Autogramme mehr. Nicht mal die VIP´s durften in die Halle um ihre Plätze vor den anderen Fans einzunehmen. Als wir dann endlich unsere Plätze gefunden hatten, saßen doch da glatt zwei Mädels. Security befragt, das war das Aus für die beiden, den sie saßen falsch. Denn Block D wurde in drei Kategorien unterteilt, links, rechts und nur D. Aber wir durften uns nicht beschweren wir hatten ganz tolle Plätze. Als um 18.00 Uhr der Einlass für die regulären Fans beginnen sollte, wie angekündigt, kam großer Ärger auf. Die Veranstalter hatten kurzerhand den Einlass auf 18.30 Uhr verschoben.

Drinnen war auch schon der Teufel los, denn mit den Fanartikeln gab es kleinere Probleme. Es gab viele verschiedene Stände des WOW Fanshops und da war es kein Wunder, dass man durch die ganze Halle rennen musste, um einen Fanartikel seiner Wahl zu erhalten. Viele standen noch während der Veranstaltung irgendwo in den Gängen rum, weil sie ihre Plätze nicht gefunden hatten. Die Stewards und Security halfen einem da auch kaum weiter. Nach dem verspäteten Einlass nahmen auch die meisten Fans Platz.

Um etwa 18.45 Uhr ging dann auch das Licht aus und die Kommentatoren und Verantwortlichen von Premiere World wurden vorgestellt, sowie der Ringsprecher David Penzer. Wir probten alle gemeinsam den Countdown zur Übertragung von Premiere World, die ja die Veranstaltung live übertrugen.

Nachdem der Countdown gezählt war und das Licht erneut ausging, legte die Übertragung von Premiere World mit einem Feuerwerk los. Die Nitro Girls erschienen dann im Eingangsbereich und eröffneten somit die Show.

1. Stevie Ray vs. Booker T

Dann wurde auch die Musik von Stevie Ray eingespielt, der auch gnadenlos ausgebuht wurde. Bei seinem Bruder Booker T wandte sich das Blatt und alle tanzten zu seiner Musik. Das "Brother vs. Brother" Match war echt unterhaltsam, zumal die Kicks von Booker T sehr gut beim Publikum ankamen. Letztendlich gewann er auch und Stevie zeigte sich als schlechter Verlierer.

2. Hacksaw Jim Duggan vs. The Wall

Als nächstes kam es zum Match zwischen Hacksaw Jim Duggan und The Wall, wobei Hacksaw eindeutig das Publikum auf seiner Seite hatte. Hacksaw forderte immer wieder die Leute auf, USA zu rufen. Hacksaw verabschiedete sich mehrmals bei den Fans und zeigte sich sehr berührt. So berührt das er Sylvia auf´s T-Shirt spukte worauf diese beinahe vom Stuhl gefallen wäre und sich hinterher bitterlich beschwerte das er auf ihr Goldberg T-Shirt spukt. Die Fans um uns herum fanden es ausnehmend Lustig.

Danach kam Tommi zum Eingang. Dieser Auftritt verpuffte aber weitgehenst, da ihn kaum jemand sehen konnte (außer die Leute an der Absperrung).

Jetzt kam "The chosen one" Jeff Jarrett und meinte, er werde heute gegen Sid um den Titel kämpfen. Dabei beleidigte er auch das Publikum.

3. Harris Boys vs. Mamalukes (Tag Team Titel Match)

Nachdem anfänglich die Massen beide Teams gleichermaßen ausbuhten und auch anfeuerten, zeigte sich schnell, dass die Rolle der Babyfaces in diesem Match auf Seiten der Mamalukes lag. Bis dahin war es das beste Match, wobei die nWo'ler sich die Titel holten. Die Stimmung zeigte sich hingegen der ersten Matches allerdings eher verhalten, wenn auch die Mamalukes immer wieder angefeuert wurden.

4. Vampiro vs. David Flair with Daffney

Anfangs waren auch hier die Rolle des Babyface nicht deutlich zu setzen. David hatte viele weibliche Fans, wobei Vampiro letztendlich doch die Überhand bei den Fans gewann. In einem durchaus gut anzusehenden Match gewann dann Vampiro, der wohl die beste Ringleistung des Abends bot. David zeigte den Fans immer wieder Tanzeinlagen und wirkte nicht so bescheuert, wie er im TV zu sehen ist. David bot auch eine gute Ringleistung, was auch von dem Publikum gewürdigt wurde. Vampiro winkte den Fans nach seinem Match immer wieder zu und bedankte sich somit für die Unterstützung, die er die ganze Zeit über erntete. Was an diesem Match noch erwähnenswert wäre, ist die Tatsache, dass Daffney einen Schrei ausstieß und vielstimmige Anwort von Fanseite erhielt.

Nun kam es wohl zum Highlight des Abends. Bret Hart kam in den Ring und wurde als "The man that calls himself the best there is the best there was and the best there ever will be" angekündigt. Unter Standingovations betrat der Hitman den Ring, nachdem er es nicht vergaß, den Fans auch noch die Hände zu schütteln. Bret schnappte sich das Mikro und stellte sich an die Ringseile (zumindest in die Nähe der ropes). Nachdem die Fans sich ein wenig beruhigt hatten, fing Bret an. Erst einmal entschuldigte er sich selbst dafür, dass er nicht in den Ring steigen und wrestlen könne. Schon da gab es wieder Applaus für "der Deutschen liebster Wrestler". Dann begann er sehr nachdenklich zu wirken (verständlicherweise). Bret sagte dann, er bedanke sich auch im Namen seiner Mutter, seines Dads und seiner ganzen Familie für all die Karten und Briefe aus Deutschland. Bret wollte wohl noch hinzufügen, dass es um die Beileidskarten und -bekundungen ging, dies brauchte er aber nicht, denn jeder (und damit ist wirklich jeder einzelne in der Halle anwesende gemeint) schrie lauthals und immer und immer wieder "Owen Owen". Irgendwie konnte man Bret ein kleines Lächeln ansehen, dies war aber nur zum Dank gemeint.

Dann erzählte er darüber, dass er vor drei Jahren in Deutschland in Hamburg das letzte mal mit Owen zusammen gearbeitet habe. Wieder kamen "Owen, Owen" Rufe. Bret versprach dann auch noch, er werde irgendwann einmal sein letztes Match in Deutschland bestreiten. Bret erzählte dann noch einiges sehr bewegendes mehr, aber das ging für die in der Halle anwesenden schnell unter. Die Standingovations nahmen kein Ende und der Hitman bekam wohl auch den Applaus des Abends. Nachdem er seine Runde am Ring gedreht hatte und jedem Fan die Hand schüttelte, ging er wieder. Selbst danach, hielten die Ovationen noch an. Ein Bild, was man wohl nicht so schnell vergessen wird.

5. Dustin Runnels vs. Norman Smiley

Smiley war definitiv der beliebtere der beiden heute abend (und nicht zuletzt, wegen seines Düsseldorfer EG Trikots. Runnels wollte zwei Mal die Halle verlassen und alles hinschmeißen. Das Ende kam dann durch Eingreifen von Brian Knobbs. Smiley siegte also durch DQ.

Dann kam Terry Funk in die Halle und brachte Hardcore Stuff mit. Irgendwie gab es dann noch kleine Gespräche untereinander, dann sagte der Ringsprecher, dass dies jetzt ein offizielles Match sei.

6. Terry Funk / Norman Smiley vs. Dustin Runnels / Brian Knobs

War ein recht unterhaltsames Match, wie man es aus den USA-WCW Matches her kennt. Der Höhepunkt bestand darin, dass Dustin seine Shattered Dreams zeigte und die (zumindest männlichen Fans) den Schmerz von Smiley schon unter der Haut und anders wo spürten... Auch die Zuschauer sollten nicht zu kurz kommen und Funk und Knobs gingen mitten in die Zuschauer. Funk und Smiley gewannen das sehr gute Match. Immer wieder kamen "Terry, Terry" und "ECW" Rufe auf. Tja, jetzt hatte ich meinen großen Einsammelauftritt, erst mal das Pulvertütchen von Dustin und dann ein Teil vom Eishockeyschläger von Brain. Als zwei Jungs neben uns den Rest des Schlägers sich krallen wollten schaute Dillinger ausgerechnet her, aber nachdem Sylvia mit ihm ausgiebig geflirtet hatte (Sylvia bekam richtig rote Ohren) winkte er nur noch ab. Somit war der Schläger futsch, zur Freude der Jungs.

7. Scott Hall vs. Fit Finlay

Als das Licht ausging und die Wolfpac Musik gespielt wurde, standen die meisten auf den Stühlen und tanzten zu seiner Musik. Hall machte mit und ging auch sonst immer wieder auf die Fans ein. Er wurde mit Outsider und Scott Rufen begrüßt. Scott zeigte gegen Fit Finlay ein recht ordentliches bis gutes Match (wahrscheinlich auf den sinkenden Alkoholspiegel zurückzuführen), wobei die Höhepunkte der Fallaway Slam und der Outsiders Edge waren. Immerhin war Scott der beliebteste Mann für die Zuschauer an diesem Tage.

8. Berlyn vs. Tom Gerhardt

Berlyn kam rein und wurde gnadenlos ausgebuht (Sylvia verbot mir Alex auszubuhen, schließlich kommt er doch auch aus Nürnberg). Jetzt kam Tommie zum Ring und noch drei Begleiter. Erst als sie dann am Ring standen und sich so präsentierten, wußte jeder um wenn es sich handelt. Sylvia und ich unterhielten uns wahrscheinlich etwas zu auffällig über die schönen Beine von Vito, dieser lüftete seine kurze Hose dann noch etwas um uns noch mehr sehn zu lassen. Weiter!!! Besonders The Wall sah sehr lustig aus, zwei weiße Birken. Tommie griff zum Mikro und sagte, er mache Berlyn zum Berlyn- Burger. Das "Match" war eher Nebensache. Immer wieder griffen Tommies Leute ein und so kam auch ziemlich schnell das Ende. Berlyn gewann in einem fast undurchschaubaren Match. Irgendwie prügelten alle aufeinander ein (auch Steve Wright, Berlyn's Vater mischte mit). Schlussendlich lagen sich Berlyn, Steve Wright und Tommie in den Armen und präsentierten sich der Menge als "eins". Berlyn hatte sichtlich Spaß daran. Genau wie die Sportskanone Tom Gerhardt. Als solchen gab Berlyn Tommie dann auch noch aus. Berlyn übergab Tom dann noch seinen Auspuff (Wasserleitungsrohr.) Tom stürmte aus dem Ring und schüttelte mir überschwenglich die Hand, was will der denn nur von mir?! Och nö!!!!

9. Sid vs. Jeff Jarrett (HW-Match)

Während Jarrett von allen ausgebuht wurde, war Sid der Held der Massen. Das Match war auch hier gut bis sehr gut, nur es war viel zu kurz. Nach Eingreifen der Harris Boys und Sting ging das Match und auch die Veranstaltung zu Ende. Jetzt trat ich wieder in Aktion und krallte mir einige Stücke der Gitarre von Jeff. Ich mag ihn zwar nicht, aber muß man haben.

Noch ganz benommen von der Maratonveranstaltung erwischten wir den falschen Ausgang und mußten erst unseren Bus suchen. Jedenfalls hatten wir Glück und kamen vor den Wrestlern weg. Aber leider zu früh gefreut, denn der erste Bus überholte uns und gab mächtig Gas.

Das Hotel war mit Fans überfüllt und dementsprechend waren die Wrestler auch genervt und verschwanden entweder auf ihre Zimmer oder gingen einfach weg. Plötzlich ein bekanntes Gesicht, Ecki. Nach einer kurzen Unterhaltung verließ er auch schon wieder das Hotel. Jedenfalls konnten wir einige sehr befriedigende Begegnungen zwischen David und Sky sowie zwischen einem der Harris Boys und einem weiblichen Fan beobachten. Wobei letztere doch sehr ramponiert und blaß wieder in der Hotellobby erschien.

Am nächsten Tag ging es schon um 8.30 Uhr los, denn wir hatten die längste Strecke der Tour vor uns. Auch diese Fahrt verlief ohne Zwischenfälle, allerdings verschlief ich die meiste Zeit, Schönheitsschlaf, ihr wißt schon! Als wir gegen 14.30 Uhr im Hotel angekommen sind, verlief das Einchecken zum Erstaunen aller total reibungslos. Die Namen wurden aufgerufen der Zimmerschlüssel ausgehändigt, fertig. Irgendwann bemerkten wir das wir es doch glatt geschafft hatten vor den Jungs im Hotel anzukommen, da war die Freude bei einigen groß. Mike Ritter stieß jetzt auch wieder zu unserer Gruppe und meinte jetzt bin ich wieder euer Reiseleiter. Darauf Sylvia ganz cool und trocken: "Nö, dich brauchen wir nicht mehr. Wir haben jetzt einen besseren. Der ist zwar erst 15, aber viel besser als so manch einer:" Leider hab ich das blöde Gesicht von Herrn Ritter nicht gesehen, Schade!!!

Eine halbe Stunde später kam der erste Bus. Diesmal hatte ich Gelegenheit wieder ein Foto mit Bret zu machen und noch einige Schnappschüsse. Dustin wollte unbedingt zu McDonalds und einen BigMac essen. Kaum waren die Jungs in ihren Zimmern, mußten wir uns auch schon wieder fertig machen. Kurz vor der Busabfahrt erfuhren wir, daß Bret später nicht mehr mit ins Hotel kommt sondern gleich nach Frankfurt weiterfliegt, um morgen nach LA zu fliegen. Also ließen wir unseren Bus sausen, was unseren Möchtegern Reiseleiter Mike Ritter doch sehr wurmte und er sich doch sehr im Ton vergriff. Nachdem ich ihm dann sagte "Wenn er sich nicht zu benehmen weiß kann er auch laufen und auf so was wie ihn hätten wir schon so lange gewartet", wurde Herr Ritter doch sofort freundlicher. Der Bus fuhr ab und wir warteten auf unsere Gelegenheit noch ein paar Autogramme und Bilder von Bret zu ergattern. Allerdings kam er doch reichlich spät und nur ich bekam noch ein Autogramm von ihm. Taxi gechartert und zur Halle.

Der VIP-Empfang war diesmal extrem chaotisch. Kaum das die ersten zu den Wrestlern vorgelassen wurden, war man von den anderen Fans derartig eingekeilt das es einem den Atem raubte. Sylvia wurde es daraufhin schlecht und sie verließ fluchtartig die Schlange. Erst nach längerer Suche konnten wir dann Sylvia wiederfinden.

Sonntag, 13.02.00, Leipzig Messehalle 7

1. Screamin' Norman Smiley vs. David Flair with Daffney

Es wurde auf beiden Seiten getanzt, was natürlich Stimmung in Leipzig brachte. Daffney kreischte Norman einigemale an, dieser schrie zurück, konnte das aber nicht mehr lange verkraften und zog sie an den Haaren in den Ring und slamte sie. Jetzt kam der Smiley-Burger, David, Daffney und obenauf Smiley, der die Situation ausnutzte und das Match gewann.

2. Hacksaw Jim Duggan vs. The Wall

Hacksaw Jim Duggan konnte einen weiteren Sieg gegen The Wall einfahren. Typische Show von Hacksaw. Wrestlingmäßig war es natürlich nichts.

3. Mamalukes vs. Harris Boys (Tag Team Match)

Um wieder für klare Verhältnisse zu sorgen, konnten anschließend die Mamalukes, also Big Vito und Johnny The Bull, ihre Tag Team Gürtel von den Harris Boys zurückholen. Mit zwei Titelwechseln innerhalb von zwei Tagen wurde weiter an der Bedeutungslosigkeit der Gürtel gearbeitet. Für die deutschen Fans war es aber ein ganz netter Effekt. Womöglich wird das Titelgeschiebe niemals in die offizielle Liste der WCW aufgenommen.

4. Berlyn vs. Vampiro

Berlyn konnte, wie auch schon in Hamburg, einen Kampf gegen Vampiro gewinnen, der als technisch beste Leistung des Abends bezeichnet wurde. Alex bedankte sich im Anschluss bei den deutschen Fans für die schöne Tour.

5. Booker T vs. Stevie Ray

Booker T und Stevie Ray, die beiden "Brüder" aus Harlem, brachten im Prinzip die gleiche Show wie am Vorabend in Oberhausen. Der Sieg ging an Booker T.

Bret Hart gab, wie an den beiden Vorabenden, sein Statement ab und bedankte sich damit auch für die Unterstützung der Fans in den "neuen Bundesländern". Er erzählte aber diesmal eine Geschichte, um zu verdeutlichen wie nahe Owen und er sich standen.

Eines Abends saß seine Mutter an seinem Bett und unterhielt sich mit ihm. Sie fragte ihn, was er alles für Spielzeug in seinem Spielzeugbeutel, welcher neben ihm lag, aufbewahrte. Daraufhin schüttete er den Beutelinhalt ins Bett, zutage kamen, seine Lieblingsautos, div. Cowboy-, Indianer- und Soldatenfiguren und Owens Bauchnabel. Seine Mutter fragte sofort, was dies sei und Bret erklärte das wäre Owens Bauchnabel und er wollte etwas persönliches von Owen haben. Seine Mutter bekam einen Schreianfall und warf Owens Bauchnabel in die Toilette und spülte ihn weg.

Ein kleines Mädchen bekam die Gelegenheit, Bret im Ring eine Rose zu überreichen.

6. Scott Hall vs. Fit Finlay

Das dritte Aufeinandertreffen von Scott Hall und Fit Finlay stand auf dem Programm. Nachdem es nach den beiden Vorabenden 1 zu 1 zwischen diesen beiden gestanden hatte, konnte der Outsider mit Hilfe des "Outsiders Edge" einen weiteren Sieg kassieren und gewann damit diese Dreierserie gegen den Iren.

7. Terry Funk vs. Brain Knobs / Dustin Runnels

Die Hardcore Legende Terry Funk gewann einen 3-Way Dance gegen Brian Knobs und Dustin Runnels. Hier wurde das übliche Hardcoreprogramm präsentiert. Knobs und Runnels arbeiteten die meiste Zeit zusammen. Teilweise verlagerte sich die Action auch ins Publikum. Dennoch konnte am Ende der Mann aus Amarillo, Texas den Sieg kassieren. Als Brain und Dustin wieder zu sich kamen, beschimpften sich beide den Sieg verspielt zu haben. Woraufhin Dustin in sein altes Goldust-Gimmik zurückfiel und Brain einen herzhaften Kuß aufdrückte, der ihn anscheinend gar nicht behagte.

8. Sid vs. Jeff Jarrett (World Titel)

Wie auch an den beiden Vorabenden stiegen Sid Vicious und Jeff Jarrett um den World Title in den Ring. Nach Eingreifen der Harris Boys, tauchte Sting auf und sorgte für Ordnung. Am Ende konnte dann Vicious die Titelverteidigung perfekt machen und die Show fand ein Ende.

Wieder zurück im Hotel, erklärte uns Mike Ritter, das Vampiro um eine halbe Stunde nur mit den Bus-Fans gebeten hatte. Wir nutzten diese Zeit ausgiebig für Autogramme und div. Kuschelfotos. Im Hotel waren mittlerweile auch etwas mehr Fans eingetroffen, aber das Hotel hatte Vorsorge getroffen und einen eigenen Security-Dienst beauftragt um für Ordnung zu sorgen, rein kamen nur die, die ein Hotelzimmer hatten und aufdringliche Fans wurden höflich aber bestimmt zur Ordnung ermahnt. Es war noch ein schöner letzter Tour- Abend.

Abschließend wäre noch zu sagen: Würden sich alle Hotels so vorbildlich verhalten, wie das Interconti in Leipzig wären einige Mißstimmungen gar nicht aufgekommen und so manches Hotel könnte sich eine große Scheibe von der Einrichtung und auch der Höflichkeit des Personals abschneiden.

Jetzt zu Mike Ritter. Als Reiseleiter schlichtweg überfordert, sich zu gut um die Fans ernstzunehmen, Problemlösungen sitzt er aus und wartet das man sich selbst um alles kümmert, vergriff sich einigemale im Ton und Benehmen gegenüber doch den wesentlich älteren Fans auf der Busreise. Doch der Bus fand einen 100%igen Ersatz für ihn, einen 15-jährigen Fan welcher in der Zusammenarbeit mit dem Busfahrer nie einen seiner "Fan-Kollegen o. Kolleginnen" verlor und die Tätigkeit als Reiseleiter mit Bravour erfüllte.

Verletztenliste: Manuela, heißer ohne Ende (ohne Spray wäre ich aufgeschmissen gewesen).