Dragonhearts & Co. in Hannover

09.Mai 1998 - Uni-Sporthalle

IWW - Mad Mayhem

 

 

Wenn einer eine Reise tut.... Äh, Moment mal, einer? Ich würde sagen, es war eine Invasion von Franken in Hannover, kommt schon besser hin.

Die Invasion wurde angeführt von Annette, Karin und Ute, die in einem doch recht außergewöhnlichen Gefährt anreisten. Aber was können drei schon ohne unseren allseits beliebten und anscheinend ständig für anregende Unterhaltung sorgenden Boris "Headbutt, die Lampe" Schmidt ausrichten - die Auflösung finden Sie auf Seite ? (ich hasse diese Rätsel). Also wurde kurzerhand umdisponiert und noch am Freitag der Unterhaltungswert per Bahn nachgeliefert, so nebenbei ich war auch an Bord des Luxusgefährts und somit Augenzeuge der auf uns wartenden Abenteuer.

Die Bahnfahrt verlief relativ ereignislos, mal abgesehen von Boris’ Zahnschmerzen, sowie einer hochinteressanten Fahrgastbefragung durch Angabe von Nummern laut Vordruck an einen netten Herrn; irgendwie warten wir noch heute auf die aufgegebene Bestellung, aber jetzt kann er lange suchen. Apropos Zahnschmerzen, erwähnenswert ist möglicherweise noch die Tatsache, daß im Verlauf der Reise die Feststellung getroffen wurde, daß Bitter Lemon gegen die Zahnschmerzen hilft. Jedenfalls ging es bis Hannover zügig in drei Stunden voran - mal abgesehen davon, daß der eine oder andere Fahrgast im Abteil von mir gedanklich mehrmals mit meinem Hammer bedroht wurde - und größere Auswirkungen der Schmerzen waren nicht feststellbar, außer vielleicht, daß diese gehörschädigend wirken, was aber noch nicht nachgewiesen ist. Immerhin doch erstaunlich, daß gegenüber sitzende Personen ein Handy mit der netten Melodie eines Herrn van Beethoven hören, das der Besitzer, zwar in die Jacke eingewickelt, neben den Lauschlöffeln hängen hat, aber trotzdem standhaft die Einzugsmusik von Tripple H ignoriert.

Anyway, den ersten Teil der Abenteuerreisen für Anfänger brachten wir hinter uns und entflohen in Hannover dem Zug um zielstrebig und eiligst mit dem Taxi ins Hotel gebracht zu werden? Gebracht?

Erst mal - aufgrund meiner Wenigkeit - zu den vorbestellten Taxis, dann nach Hinweis endlich zu solchen, die durchaus bereit sind den einen oder anderen Fahrgast zu befördern. Rostocker Straße, ETAP-Hotel - Fahrer muß sofort, trotz der Angabe Hannover-Garbsen, den Stadtplan zu Hilfe nehmen. Rostocker Straße gibt es auf seinem Plan aber nicht. Ute sei Dank, ein Griff zu den liebevoll vorbereiteten Unterlagen mit Stadtplan - ein Hinweis an den Fahrer - und zumindest bewegt sich das Taxi jetzt schon mal. Zweimal angehalten und noch mal auf dem mitgebrachten Plan nachgesehen - und wir stehen auf dem Parkplatz von OBI - ne, da ist das Hotel auch nicht, aber ich weiß zumindest wo ich einen Ersatzhammer herbekomme, meinen habe ich dummerweise auf dem Schreibtisch gelassen. Jetzt wird mal das Taxameter abgestellt - brav so - und weitergesucht, dreimal gewendet und - ein Wunder - es gibt doch eine Rostocker Straße, munter am Hotel vorbeigefahren, höfliche Anfrage ob er nicht wenden und zum Hotel wolle, tut er freundlicherweise auch.

Mutig wie wir jetzt sind - weit und breit kein Taxi und jetzt weiß er ja wo die Rostocker Straße ist, bitten wir in 30 Minuten wieder um Abholung und darum dann in die Falkenstraße gebracht zu werden.

Einchecken, nach der Verwirrung, warum ich zwei Nächte bleibe und dreimal Frühstück möchte, gelingt es Boris sofort die Tür zu öffnen - wirklich erstaunlich - ich hab’s mal wieder zu eilig, aber der zweite Anlauf funktioniert dann doch noch.

Endlich ohne großes Gepäck - auf in die Falkenstraße - und richtig, nach 30 Minuten Vorbereitungszeit für den Fahrer - kommen wir doch auch genau dort an.

Dort angekommen erstes Treffen mit Annette, Karin und Ute - wie immer die ersten und merkwürdigerweise wie sich herausstellen wird auch immer die letzten, die Nürnberger. Begrüßung, Platzwahl und ein Blick in die Speisekarten, könnte sein, das man inzwischen doch hungrig ist. Wichtigste Frage: Bitter Lemon vorhanden? Ja, sofort bestellen, ist die reinste Medizin, vielleicht sollten wir mal Apothekenpflicht vorschlagen?

Nach und nach treffen auch immer mehr Personen ein, unsere Hälse werden länger und länger und ich Dumpfbacke mit Null Ahnung werde schlau gemacht, wer wer ist. Bringt mich aber immer noch nicht weiter. Boris kriegt stärkere Zahnschmerzen und hat mittlerweile so eine Art Bitter-Lemon-Pipeline - auf ständigen Vorrat wird strengstens geachtet - ohne Ende rollen die Bestellungen. Ha, das Futter kommt, alle haben was, nur - na wer wohl - hat keinen Teller? Richtig unser Glückskind. Aber auch das gibt sich nach einiger Zeit, die Zahnschmerzen allerdings nicht, ganz im Gegenteil. So nach Mitternacht gewinnt der Schmerz, oder die Vernunft? - wir fragen nach ob uns mit Telefonnummern des zahnärztlichen Notdienstes ausgeholfen werden kann. Wird uns auch zugesichert und dauert - wie immer in solchen Situationen - eigentlich viel zu lange, dann die Telefoniererei, der zahnärztliche Notdienst macht um Mitternacht zu. Sehr witzig! Außerhalb der Öffnungszeiten wenden Sie sich bitte an die in der Tagespresse veröffentlichten Ärzte und fragen Sie ihren Apotheker nach den Nebenwirkungen. Aber auch hier konnte geholfen werden. Mit dem Sammeltaxi ging es dann zum Henriettenstift - was immer da auch auf uns zukam - wir wollten es auf alle Fälle gemeinsam durchstehen!

Bei Ankunft Nachtglocke und rauf die Treppe zur Anmeldung - die zwar vorgewarnt war, doch recht pikiert blickte als nicht nur die angekündigten Zahnschmerzen, sondern gleich fünf Personen auftauchten. Den Anweisungen folgend, nach links und warten. Nach kurzer Zeit öffnet sich eine Tür - und das nächste erschütterte Gesicht steht vor uns - mit der Frage wer denn die Zahnschmerzen hätte (wieso kann ich die aufkommende Panik, daß wir alle Zahnschmerzen hätten nur so deutlich spüren) alle sonstigen Anwesenden deuten hilfreich auf Boris (die Erleichterung ist ebenso spürbar). Es folgt der Hinweis, daß wir warten müßten, es wäre gerade ein Unfall hereingekommen, wir sollten warten, bis wir (logischerweise wieder von der anderen Tür aufgerufen werden - und wieso ist eigentlich in solchen Fällen immer vorher gerade ein Unfall hereingekommen?) Egal! Die falsche Tür geht nochmals auf und der "rettende Engel" bringt den Papierkram - Verwaltung regiert. Nach doch nicht allzu langer Wartezeit - inzwischen ist noch die eine oder andere Person vorbeigekommen (alle mit dem gleichen entsetzten Gesichtsausdruck - die wollen doch nicht etwa alle zu uns?) - geschieht das Unglaubliche, die falsche Tür geht auf und der Unfall, zu unserem Glück doch "nur" eine gebrochene Nase, hat sich erledigt. Noch mal kurz warten und es wird ernst. Boris verläßt uns, betretenes Schweigen......

Oh Gott, Fehlalarm, nicht der Bohrer, nur der Nadeldrucker. Aber jetzt,..... Ne schon wieder der Drucker. Letztendlich aber doch das allseits beliebte Geräusch, 10 Minuten vor 2 Uhr morgens, irgendwie nicht enden wollend - wenn der so weiter macht, können wir morgen einfach durchsehen, müßte eigentlich schon den Hinterkopf aufbohren. Weitere doch sehr beliebte Geräusche, die Tür geht auf und - ein jetzt endlich mal wirklich befreit lachender Mensch erscheint - und durchsehen kann man auch nicht - merkwürdig....

Irgendwie kuckt der Arzt jetzt aber gierig nach dem nächsten Opfer - nichts da, mit uns nicht, wir waren lediglich zum Händchenhalten mit dabei, quälen lassen wir andere. Schleunigst begeben wir uns auf die Flucht, ein schneller Schulterblick läßt mich noch erkennen, daß das aber auch irgendwie im Sinne des Tierquälers ist.

Endlich mal wieder was zu rauchen, Kaffee und Kakao oder irgendwas anderes gabs eben auch nicht. Außer für Boris, immerhin war der ja jetzt auf "Drogen", war es ein recht karges Erlebnis für den Rest. Kurz den aufgeputschten Junkie davon überzeugen, daß jetzt keine Bäume mehr ausgerissen werden und ein neues Sammeltaxi zum Hotel bestellt, zum nun fast obligatorischen Einheitspreis fand dieser Fahrer auf Anhieb die Rostocker Straße, unglaublich.

Später an diesem Samstag, nach einem Mützchen Schlaf und mehreren Tassen Kaffee bzw. Kakao ging’s noch mal kräftig ans Shoppen und zur "Selbstverstümmelung", meine Damen - Haare zurück und zeigt die neuerworbenen Ohrstecker - gemäß unserem neuen Motto "geteiltes Leid ist halbes Leid" hat’s uns alle erwischt, schließlich soll ja nicht nur einer leiden.

Erste Gespräche mit den Nachzüglern über deren Aufenthaltsort, eine Sitzung zur Terminabstimmung und mafiaartige Geldschieberei - alles ganz normal, doch bei der Abrechnung von 10 Bitter Lemon bleibt eben schon wieder was hängen, ein "Bitter Lemon Luigi", langsam wird es wirklich schwierig gewisse Personen anzusprechen.

Gegen halb zwei folgt ein weiterer Teil der Abenteuerreisen für Anfänger - nicht ohne vorher pflichtbewußt alle Zimmernummern und Codes weitergegeben zu haben. In dem außergewöhnlichen Gefährt geht’s los in Richtung Halle, schließlich wollte ich ja auch noch die Gelegenheit beim Schopf oder wie das Zeug heißt, packen und endlich mal Martin kennenlernen, den ich euch natürlich auch nicht vorenthalten habe und wenn alles geklappt hat, sollte er eigentlich auch hier sein. So im Jahr 2000 könnten wir ihn dann ja mal zur Taufe anmelden. Anyway zurück zur Abenteuerreise, die zielsicher erst einmal von Hannover weg führte und uns eine Anreise zur Halle von so gut und gerne 80 km einbrachte. Boris durfte sich dann mit dem Lesen der Karte beschäftigen und fand schließlich - so kurz vor dem ersten Schild, das den Irrtum klar hätte erkennen lassen können - heraus, daß wir absolut die falsche Richtung eingeschlagen hatten. Nur wo zum Teufel ist denn hier mal eine Ausfahrt!!!!! Auch diese sollte endlich auftauchen und frisch und froh gewendet, auch so kann man irgendwann mal dort landen wo man eigentlich hin wollte. Konnte uns die gute Laune aber keinesfalls verderben und irgendwie - schließlich ist das außergewöhnliche Gefährt ja nicht ganz unauffällig - kam so die Idee auf, vorbeiziehende Glotzer mit einer Art Klingelbeutel freundlichst um Spenden zu bitten. Dieses Sonderzubehör fehlt eindeutig und sollte meiner Meinung nach umgehend angeschafft werden. Aber was soll’s, wir fuhren munter weiter, Ute am Steuer, Boris den großen Stadtplan und ich mittlerweile mal wieder die bereits so hilfreich gewesene Kopie in der Hand um uns logischerweise prompt wieder in die falsche Richtung zu begeben. Diesmal waren wir zur Abwechslung zu weit gefahren. Als neue Direktive wurde als Richtung Zentrum angegeben, bis wir mal wieder eine dieser Straßen die am Wege lagen auf den Plänen finden könnten. Karin und Annette sagten uns die Straßennamen an, Ute fuhr immer noch tapfer weiter in Richtung Zentrum und Boris und ich suchten die Straßen auf den Plänen. Endlich wußten wir wieder wo es lang ging und Glückskind Boris meint noch, jetzt darf mein Handy nicht klingeln, ich komm da im Moment beim besten Willen nicht ran - klar, daß natürlich genau das eingetreten ist, was nicht eintreten sollte. Hunter kommt - äh nein, Handy meldet sich. Nach mehreren Verrenkungen, die auch die Mitreisenden in Mitleidenschaft ziehen, dann endlich der totale Zusammenbruch - irgendwie sind die Codes wohl falsch angekommen, jedenfalls steht Günther vor der Tür und kommt nicht ins Zimmer.

Unterdessen haben wir uns dem Unigelände genähert, nur wo geht’s den hier bitte zur Sporthalle? Boris telefoniert und ich Suche verzweifelt diese Moritz-weiß-der-Henker-wie-noch Straße um den weiteren Weg zu finden - das Ende vom Lied, irgendwie müßten wir hier mal nach links in die Grünanlage, aber hier zweigt absolut keine Straße ab. Grrrrrrrrrrr schon wieder einmal eine 180° Drehung angesagt, Ute meistert auch diese ohne größere Schwierigkeiten, Annette und Karin fungieren weiter als Ansager der Straßennamen - und endlich, wir finden die Richtige Abzweigung - und dann gibt’s doch schon das erste Schild - mein festgekrallter Daumen (auf der Mortiz-usw. Straße) hat endlich frei und darf sich wieder bewegen. Wir sind am eigentlichen Ziel der Reise angekommen!!!!!!

Frisch geparkt, die Decken raus, zum Glück ist Ute anscheinend für alles ausgerüstet - oder hat sie doch vergessen den Wohnzimmerschrank einzupacken, da sind nämlich die Karten drin? Nein, die werden sicher von Petra nachgeliefert. Aber so eine Überlebensausrüstung braucht man, habe ich schon mitbekommen. Wenige Meter von der Halle entfernt, mit bester Sicht auf den Eingangsbereich wird dann erst mal ein improvisiertes Picknick abgehalten. Und nochmals nachtelefoniert. Inzwischen haben Martina, Friedrich, Günther und Petra die Zimmer belegt und drohen so nach fünf auch mal aufzutauchen.

Das seltsame Gefährt im Blick, schließlich stellt es im Moment die absolute Attraktion dar, irgendwie wird die Sache mit dem Eintritt immer interessanter, bis hin zu der Idee mal nach den Preisgeboten zu fragen, faulenzen wir im Halbschatten zusammen mit den mittlerweile doch zahlreichen Haustierchen vor uns hin.

Beim Gummibären-Softdrinkpicknick wird’s für mich langsam spannend, schließlich habe ich heute die Möglichkeit mal ein paar mir per PC bekannte Menschen - die ich tierisch gerne mal persönlich gesehen hätte - zu treffen. Typische Kontaktaufnahme erfolgte mal wieder per Handy und unser Standort war bekannt.

Nach einer Weile, ich hatte es mir gerade mal wieder richtig gemütlich gemacht die Frage von Ute, was fährt Martin eigentlich für ein Auto? Und ich hatte wieder mal die Reaktionszeit einer Schlaftablette, bis ich mich aufgerappelt und auch mal nachgesehen hatte. Zu weit zu rufen, also wieder her mit dem Handy, gerade beim Wählen, klingelts aber. Anweisung 180° Drehung und dann winken. Tja so trifft man sich.

Nicht allzu lange und unsere beliebten mobilen mußten wieder ran, fünf Minuten länger gewartet und auch den Anruf hätten wir uns sparen können, schließlich war die Auskunft von wegen Standort: Kommen eigentlich gerade auf euch zu. Nach Eintreffen der Nachzügler wurde es doch recht bald spannend und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, mitgebrachte Bilder wurden noch zugeschnitten, die Karten verteilt, erster Lachkrampf, hatte ich doch tatsächlich eine Karte gleich neben denen von Martin, die Decken eingeräumt, der Müll verstaut und dann noch die paar Meterchen Richtung Eingang.

Ja, dann laßt uns endlich mal mit dem eigentlichen Ereignis anfangen: (Keine Angst, ich habe mir noch keinerlei Fachkenntnisse angeeignet, den größten Teil der Infos habe ich ausgeliehen).

In der Halle habe ich erst mal Kaffee gerochen und festgestellt, daß mein Level zu niedrig war, auf die Art und Weise habe ich den ersten Kampf mit Glanz und Glorie verpaßt, aber mir zumindest das wichtigste erzählen lassen.

Greg Mountain besiegt Bambi Killer durch DQ. Ganz nett, vor allem wurden die lieben Anwesenden schon mal zum Aufstehen genötigt - oder war das nur eine vorgeschobene Entschuldigung für die bereits zerstörte Papierabdeckung? Das Match endete mit einem DQ weil Pete Johnson und German Kid eingriffen.

Während diese Kampfes hatte ich endlich meinen Kaffee runtergeschüttet und es bis in die Halle geschafft. Für einen Neuling wie mich ist diese Nähe zum Publikum schon recht erstaunlich, aber es sollte noch besser kommen.

German Kid & Bounty Hunter besiegen Indian Warrior & Rockin Agony.

Ging ja eigentlich noch ziemlich an mir vorbei, habe mich mal wieder damit beschäftigt die Reihe vor mir zu begutachten, so ein Logenplatz zweiter Reihe eignet sich dazu hervorragend. Jedenfalls ließen es die kleinen mit Unterstützung der größeren doch ganz schön krachen, auch wenn ich mir die Bemerkung ob die noch wachsen wenn man Sie gut düngt und gießt mal wieder nicht verkneifen konnte. Und außerdem dachte ich eigentlich der würde singen und tanzen und bei Klein-Melanie an der Wand hängen, aber so kann man sich irren. Aber auch diese Herren sorgten dafür, daß diverse Stühle wieder an ihrer Platz zu bringen waren. Der German Kid konnte nach einer längerer Zeit im Ring doch wechseln und schickte den Bounty Hunter und dieser brachte Rockin Agony (oder doch Nick von diesen Backstreet Boys) zur Aufgabe. Dann gab es noch etwas Streit zwischen dem Indian Warrior und wenn-ich-nur-wüßte-wer-er-jetzt-eigentlich-ist, er griff seinen Tag Team Partner, um dann in die heiligen Katakomben einer Uni-Sporthallen-Umkleidekabine zu verschwinden, zerriß aber vorher noch das Plakat eines Fans.

Es folgte die Ehrung des "Wrestler des Jahres" durch den Vienna Wrestling Fanclub.

Der Hustler, Manager von Billy Joe Eaton, kam zum Ring um - eigentlich nur zu stören, was sonst. Er gab ein paar nette Worte von sich, typisch Manager und glänzte damit, daß er doch ganz alleine einen Queue tragen kann, wer möchte denn schon so werden wie dieser Herr? Na Hauptsache es unterhält. Als Grizzly auftauchte wurde der Herr gleich zahmer und hielt auf Abstand. Die Ehrung ging über die Bühne und Grizzly wurde unter großen Applaus "Wrestler des Jahres".

Na dann endlich wieder action, Michael Kovac tritt gegen Cl.Blatnik an. Blatnik im Militär Look und mit viel zu großem Gürtel stänkert in der Gegend rum und Annette - von mir aus siehts so aus als hätte sie was verloren hüpft vor ihm rum und merkt nix und zurück auf ihren Stuhl, hat den Herrn wohl etwas geärgert oder warum stänkert er jetzt in ihre Richtung, hilft aber nix, können wir trotzdem nicht leiden. Dann erklärt er das Match auch noch zu einem Titelmatch - wenn’s Spaß macht - und produziert sich so richtig - kann den mal jemand aufpumpen, dann würde es vielleicht irgendjemanden beeindrucken.

Das Match ging hin und her, vor allem unter Einsatz nicht erlaubter Hilfsmittel gegen Kovac und dann das ungewöhnliche an einem Titelmatch: Der Titel wechselte!!!! Großzügig schnappte Kovac sich das Mikro und erklärte, daß er den Titel nicht wolle und bewiesen habe was er beweisen wollte. Also kein Titelwechsel.

Und nun der erste Dauerbelastungstest für meine Trommelfelle: Falls Count Anywhere: Robbie Brookside trifft auf Franz Schuhmann: Genau vor mir Martina und Friedrich, rechts neben mir die tollste Oma von allen, mit Daueranfeuerung: Franzl, Franzl, ich höre das heute noch ausgesprochen deutlich. Vor mir heiße Diskussionen: Martina: Franzl, Friedrich: Robbie, sowie kleinere Handgreiflichkeiten, neben mir Franzl - bin ich schon taub? Wo soll ich nur hinsehen, das Gerangel in der Reihe vor mir ist durchaus interessant oder soll ich lieber das Match verfolgen?

Ab in die Zuschauer, quer durch die Halle, alles läuft hinterher, der Versuch sich gegenseitig aus dem offenen Fenster zu schubsen, ab in den Vorraum und vor die Halle, auf die Stufen und ein wenig mit dem Müllbehälter gespielt, dann mal wieder zurück in die Halle und vielleicht auch mal wieder in den Ring.

Das Sondermatch vor mir geht auch wieder weiter, die Beschallung von rechts ist intensiv und dauerhaft. Noch ein paar Stuhlreihen umgestalten und der erste Tisch geht flöten und Cover, Friedrich feiert, Martina und meine Nachbarin schmollen. Ich amüsiere mich tierisch, der reinste Wandertag hier.

Dirtbike Kid trifft auf Ulf Hermann

Hermann’s Einzug mit Fackel, recht imposant während ich bei Dirtbike Kid mal wieder nach Dünger und Wasser schrie, tut aber nichts zur Sache, beide leisteten in meinen Augen großartiges. Auch diese beiden Herren gingen großzügig mit dem in der Halle zur Verfügung stehenden Raum um, bis hinauf zur Tribüne, also von dort oben möchte ich nicht abspringen, aber man ließ sich das nicht nehmen selbiges mehrmals zu tun. Ich saß gemütlich in der ersten Reihe, die Füße hochgelegt und habe mir das ganze aus entsprechender Entfernung angesehen, der Rest war nix wie hinterher - tolle Aussicht auf einen leeren Ring! Hoppla, Herrmann bringt seinen Gegner mal wieder zum Ring zurück, die Plätze füllen sich wieder und es geht kurz im Ring weiter, aber draußen scheint es viel schöner zu sein, also wieder durch die Halle und noch mal auf die Tribüne, jetzt springt der auch noch freiwillig da runter!!!!! Und drauf auf Hermann, würde ich höchstens mit einer 80 cm dicken Schaumstoffmatte machen. Hoppla was wollen die den jetzt wieder im Ring. Tja jetzt geht’s dem Referee an den Kragen und - Auszeit für den Herren. Was will den der Hustler jetzt schon wieder hier mit seinem ollen Queue? Aha, den kann man ja prima dazu benutzen um fairerweise ein paar Schläge auszuteilen.

So nebenbei wurde der unangenehme Typ von Herrmann verdroschen, was für eine Genugtuung für das geplagte Publikum. Ein Feuerball vom Hustler, beendete das Match mehr oder weniger. Hermann schrie vor Schmerzen und hielt sich die Hände vors Gesicht. IWW Helfer kamen und kühlten Hermanns Gesicht mit Wasser. Ian Rotten kam an den Ring um nach Hermann zu sehen. Hermann wurde dann nach hinten gebracht und es folgte die Pause. Der Ringrichter gab noch bekannt, daß Dirtbike Kid aufgrund der Absprache mit dem Hustler und seinem unfairen Auftreten im Match keine Gage für seinen Auftritt bekommen wird.

Billy Joe Eaton gegen Tony St.Clair

Eaton und sein Manager der Hustler (der schon wieder) erfüllten ihren Part als Heels richtig gut, konnte ich mindestens den einen Typen doch wirklich nicht leiden. Der Hustler versuchte sich mit einem Stuhl als Gehhilfe um sich über St. Clair lustig zu machen, was meiner Nachbarin zur Rechten natürlich absolut nicht gefiel, diesmal schrie sie stakkato Tony, Tony. Auch in diesem Match ging es nach draußen, und der Hustler hatte wieder einen Auftritt als er erneut mit dem Queue zuschlug, diesmal hauchte dieser aber sein Leben aus und Friedrich brachte die Einzelteile als Trophäe mit zurück.

Schon wieder ein Sprung von der Tribüne und zur Abwechslung mal wieder in den Ring. Hermann tauchte auf und schlug nun auf den Hustler ein (brav so) zog den Tisch etwas vor und plazierte das Ekelpaket darauf. Eatons Aktion auf den Ringseilen ging daneben und er landete auf dem Hustler, logisch, daß der zweite Tisch drauf ging. Gezeichnet humpelte das Ekelpaket dann endlich aus der Halle, klar daß der Saal tobte.

Mit Cannonball Grizzly gegen Ian Rotten gings dann weiter. Im frohen Reigen der aufzumischenden Stuhlreihen, schenkten die beiden sich eigentlich recht wenig, wobei ich sagen muß, daß meinetwegen diese Bladerei gerne weggelassen werden kann. Die beiden ließen aber wirklich keine Stuhlreihe stehen - wurden ja schließlich auch nicht mehr gebraucht und plötzlich stand sogar ich mal in der ersten Reihe, verdammt, wo ist hier eine Kamera, jetzt könnte ich mal zu Abwechslung die besten Bilder schießen. Wieder zurück Richtung Ring und wieder raus, mittlerweile hatte ich Friedrich schon abgestützt, der zusammen mit seinem Stuhl etwas Platz machen wollte, nennt man wohl Platzangst? Naja, sehr verständlich, wenn zwei solche Fleischberge direkt vor einem rumtoben.

Der dritte Tisch gab den Geist auf und irgendwie vertrugen sich die beiden dann zum Schluß.

Alles in allem war die Veranstaltung ein echter Knüller, zumindest was mich anbetrifft.

Nach der Veranstaltung, mal wieder vor dem Eingang großer Kriegsrat - wie kommen wir am besten zur Anschrift des gesuchten Lokals? Friedrich und Boris ziehen los um die aushängende Speisekarte nach der Anschrift zu durchstöbern, während Boris noch schreibt, nimmt Friedrich kurzerhand die Speisekarte ab. So die Anschrift hätten wir. Mittlerweile ist mein Kaffeelevel wieder am Nullpunkt und ich ziehe los - nicht ohne vorher Bescheid zu geben, nein sie würden schon noch da sein, ich habe gerade meinen Kaffee so in der Hand, als Alarm gegeben wird, also nix wie raus - und hoppla wo sind sie denn alle - aha, zum Taxi ich stolpere mal wieder hinterher und frage mich was eigentlich los ist. Im Taxi die Erklärung, mit Leittaxi geht’s zum gesuchten Lokal, allerdings ist die Adresse noch nicht so klar, also mal wieder ein Anruf, aber die Hausnummer will uns niemand so genau mitteilen, scheint ein Staatsgeheimnis zu sein.

Dort angekommen sind wir - mal wieder - die Ersten. Die Bestellungen werden aufgegeben und scheinbar ist die Einnahme von fester Nahrung immer für den einen oder anderen Anwesenden nicht zuträglich, diesmal hat es Martina erwischt, nein keine Zahnschmerzen, aber irgendwie sollten wir versuchen einen Allroundarzt für den Stammtisch zu gewinnen, könnte hilfreich sein. Nach und nach treffen - wie schon am Abend vorher - immer mehr Personen ein, bis sich das Lokal sehr gut gefüllt hat. Nach dem Essen brechen Martina, Petra, Günther und Friedrich auf, zurück ins Hotel, aber auch Annette, Karin, Ute, Boris und ich bleiben nicht mehr allzu lange, schließlich ist der interessanteste Teil auch bereits zu neuen Taten aufgebrochen.

Am Sonntag dann schnell ein Frühstück und bis ich mich umdrehe geht’s auch schon zurück nach Hause. Man soll es nicht glauben, aber ich habe endlich ein Auto gefunden bei dem sogar ich auf dem Rücksitz Probleme mit meinen Kniescheiben bekomme. Petra knallt Boris nach fast jeder uns gewährten Kniescheibengnadenpause auch noch die Tür auf’s Knie - irgendwie werden wir auch noch die Beschallung überleben (im Übrigen kaufe ich jetzt gandenlos alle Techno-CD’s auf derer ich habhaft werden kann). Anruf bei Ute zur Mittagszeit, man sitzt beim Chinesen und strickt Glasnudeln oder so, aha, geht doch nichts über 4x Schnitzel mit Pommes. Nächster Anruf man relaxt auf einer Wiese (bei den Kniescheibengeschädigten kommt ein absolutes Neidgefühl auf). Kurz vor’m Flughafen (ich park da so günstig) der letzte Anruf in Gemeinschaftsarbeit wird zum Weckruf (die Neidigen werden noch neidiger). Tja und dann zerstreuen wir uns in alle Richtungen, mit dem festen Vorsatz, am Samstag etwas zur Unterhaltung aller beizutragen.

Die Verletztenliste für diesen Ausflug:

Mehr oder weniger ein Zahn, vier Kniescheiben, Übelkeit sowie ein blaues Schienbein, verursacht durch Ulf Hermann, eine blaue Wade aus dem Schreibwarenladen durch eine frustrierte Schachtel sowie diverse durchlöcherte Ohren.